Aktuelle Insektenstudie untermauert die Bedeutung von Öko-Landwirtschaft
Auswertungen der neuesten Ergebnisse der Pfaffenhofener Insektenstudie von HiPP belegen: Ökologische Landwirtschaft hat einen signifikanten Einfluss auf die Artenvielfalt und spielt damit eine zentrale Rolle für die Zukunft der globalen Ernährungssicherheit.
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat den weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt maßgeblich vorangetrieben. Die Folgen sind gravierend, denn ein großer Teil der Lebensmittelversorgung ist von der Bestäuberleistung fliegender Insekten abhängig.
Aktuelle Ergebnisse der Pfaffenhofener Insektenstudie von HiPP untermauern nun erneut die zentrale Rolle des ökologischen Landbaus, wenn es darum geht, der Biodiversitätskrise entgegenzusteuern. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verglich HiPP zwischen den Jahren 2021 und 2023 erneut den Insektenbestand auf ökologisch und konventionell bewirtschaftetem Grünland. Mit sogenannten „Malaise“-Fallen sammelten, identifizierten und präparierten die Forschenden fortlaufend die Biomasse auf den Versuchsflächen. Eine anschließende Auswertung mit Hilfe der Metabarcoding-Technik zeigte: Grünflächen, die nachhaltig bewirtschaftet wurden, wiesen im Durchschnitt eine 2,07 Mal höhere Biomasse auf als konventionell bewirtschaftetes Grünland. Auch die Diversität war auf den Öko-Flächen mit durchschnittlich 21 Prozent mehr Insektenarten und 26 Prozent mehr Schmetterlingsarten signifikant stärker gegeben.
„Seit den 50er Jahren bauen wir die Rohstoffe für HiPP-Produkte auf ökologisch bewirtschafteten Böden an und übernehmen damit zusammen mit unseren Partnern in der gesamten Lieferkette Verantwortung für die Natur“, sagt Stefan Hipp, Geschäftsführender Gesellschafter der HiPP Gruppe. „In den letzten 30 Jahren hat sich die Biomasse aller Fluginsekten in Mitteleuropa um 70 Prozent reduziert. Angesichts dieses dramatischen Rückgangs wird immer deutlicher, wie wichtig diese konsequent nachhaltige Ausrichtung ist. Die Ergebnisse der Insektenstudie belegen das zum wiederholten Mal. Für mich ein Grund zur Hoffnung, denn es zeigt, dass wir den richtigen Weg kennen und die Mittel haben, um die Folgen der Biodiversitätskrise abzuwenden. Ein besonderer Lichtblick ist auch die Tatsache, dass wir im Rahmen der Studie sogar weitere gefährdete Arten wie die Kreuzotter nachweisen konnten. Das Reptil des Jahres 2024 wird in ganz Deutschland auf der Roten Liste geführt und gilt als stark gefährdet. Auf unserem Bio-Musterhof in Pfaffenhofen fühlt sie sich offenbar sehr wohl.“
Die wichtigsten Ergebnisse der Pfaffenhofener Insektenstudie:
- a) Die Pfaffenhofener Insektenstudie von HiPP ist die weltweit erste Studie, die über einen Zeitraum von sechs Jahren mittels DNA-Metabarcoding wissenschaftliche Erkenntnisse über die Insektenvielfalt sowohl qualitativ wie auch quantitativ auf ökologischen wie konventionellen Flächen vorweisen kann. Durch die DNA-Metabarcoding-Methode werden zahlreiche „Dark-Taxa“ (= derzeit unbestimmbare und potentiell unbeschriebene Arten) sichtbar.
- b) Die Pfaffenhofener Studie stellt damit eine Erweiterung und Ergänzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der „Krefelder Studie zum Insektenrückgang“ von 2017 dar.
- c) Bislang wurden mehr als 20 Millionen DNA-Sequenzen untersucht.
- d) Insgesamt konnten im Rahmen der Studie von den zirka 25.000 in Bayern bislang erfassten Insektenarten rund 7.500 nachgewiesen werden.
- e) Auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen konnte im direkten Vergleich zu den konventionell bewirtschafteten Flächen bis zu 260 % mehr Biomasse festgestellt werden.
- f) In Zahlen ausgedrückt: auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen wurden 21 % mehr Insektenarten sowie 60 % mehr Schmetterlingsarten festgestellt.
- g) Ebenso siedelten auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen etwa die doppelte Anzahl an gefährdeter Insektenarten (laut Roter Liste).