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© pixabay.com | mmmktk555 | Unser Trinkwasser stammt aus der Natur,

An Wasser mangelts nicht

Die Deutschen verbrauchen in diesem Sommer übermäßig viel Trinkwasser. Aber selbst am wohl heißesten Tag des Jahres dürfte das Wasser nicht knapp werden.

An manchen Bäumen in Berlin hängen Zettel, auf denen aufgerufen wird, den durstigen Gehölzen doch etwas Wasser zu spenden. Doch nicht nur die Bäume, Wiesen und Felder lechzen in diesem besonders warmen und trockenen Sommer nach Wasser, auch die Menschen. „Wir haben eine deutlich höhere Wassernutzung als in anderen Sommern“, sagt Astrid Hackenesch-Rump von den Berliner Wasserbetrieben zu Klimareporter°.

An mehreren Tagen habe der Trinkwasserverbrauch schon bei 850.000 Kubikmetern gelegen, normalerweise steige der Verbrauch im Sommer höchstens an einzelnen Tagen mal auf 750.000 Kubikmeter.

Besonders in dieser Woche dürfte der Wasserverbrauch in der Hauptstadt stark nach oben gehen, bis zu 37 Grad sollen es werden. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) dürfte es der heißeste Tag in vielen Regionen des Landes werden.

„Keine Kapazitätsprobleme“

Zumindest in Berlin aber muss sich niemand sorgen, dass aus dem Hahn kein Wasser mehr kommt. „Die Situation ist gut“, sagt Hackenesch-Rump. „Wir haben keine Kapazitätsprobleme.“

Berlin profitiere von seiner günstigen geografischen Lage im Urstromtal. „Die Eiszeit hat reichhaltige Grundwasserschichten hinterlassen, aus denen wir schöpfen“, so die Sprecherin der Wasserbetriebe. Das Trinkwasser stamme aus dem Uferfiltrat von Havel und Spree sowie den Niederschlägen aus dem vergangenen Herbst und Winter.

Aber wie sieht es in anderen Landesteilen aus?

Im Prinzip gut, heißt es beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Anfrage von Klimareporter°. „Aufgrund der regenreichen Winter- und Frühjahrsmonate liegen die Grundwasserstände zumeist auf einem guten Niveau, auch die Trinkwasser-Talsperren sind gut gefüllt“, sagte Martin Weyand, Verbands-Hauptgeschäftsführer für Wasser und Abwasser.

Nur vereinzelt könne es passieren, dass Trinkwasseraufbereitungsanlagen oder das Leitungsnetz angesichts der hohen Wassernachfrage an ihre Grenzen kommen. So hat etwa der Wasserverband Südharz ein Verbot erlassen, Gärten, Spiel- und Sportplätze zu bewässern, Swimmingpools aufzufüllen oder Autos zu waschen. Darüber hinaus sollen die Bürger ihren Wasserverbrauch reduzieren.

„Niemand muss aber auf eine kühlende Dusche oder ein kühlendes Bad verzichten“, so Weyand.

Wasser-Fördermenge geht zurück

Deutschland ist dem BDEW zufolge als wasserreiches Land gut gegen Hitzewellen aufgestellt. Von der sich jährlich erneuernden Wassermenge von insgesamt 188 Milliarden Kubikmetern würden jedes Jahr nur etwa 18 Prozent verwendet. Für die öffentliche Wasserversorgung würden gerade mal gut fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr genutzt, keine drei Prozent der Gesamtmenge.

Die Hauptquellen für die Trinkwasserversorgung seien zu 62 Prozent das Grundwasser und zu 30 Prozent das Oberflächenwasser, also Talsperren, Uferfiltrat oder Fluss- und Seewasser. Interessant auch: Seit 1990 ist die jährliche Fördermenge kontinuierlich zurückgegangen – insgesamt um rund ein Viertel.

An besonders heißen Tagen ist es wichtig, viel zu trinken. Inzwischen bieten viele Restaurants, Cafés und Einkaufsläden an, mitgebrachte Wasserflaschen nachzufüllen. Am Eingang sind solche Orte gekennzeichnet mit einem blauen Aufkleber mit Wassertropfen, dem Symbol für die Initative „Refill“. Auf einer interaktiven Karte sieht jeder, wo die nächste Auffüllstation liegt.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Benjamin von Brackel) 2018 verfasst –
der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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