‹ Zurück zur Übersicht
NASA | Die Jetstreams umkreisen den Globus in großen schlangenförmigen Bewegungen, deren Lage sich beständig ändert. Dunkelrot eingefärbt ist hier der Polarfront-Jetstream über Kanada.

© NASA | Die Jetstreams umkreisen den Globus in großen schlangenförmigen Bewegungen, deren Lage sich beständig ändert. Dunkelrot eingefärbt ist hier der Polarfront-Jetstream über Kanada.

Arktis-Eisschwund sorgt für Extremwetter

Der rapide Schwund des arktischen Eises könnte einer der Hauptgründe für die Zunahme extremer Wetterereignisse auf der Nordhalbkugel der Erde sein.

Denn die Erwärmung in der Arktis sorgt dafür, dass der Polarfrontjetstream, eine starke Windströmung zwischen 40° und 60° nördlicher Breite, größere Ausschläge als bislang macht. Das geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der US-amerikanischen Rutgers University hervor, die im Magazin Philosophical Transactions of the Royal Society erschienen ist.

Der Polarfrontjetstream wird durch die Temperaturdifferenz zwischen der Arktis und den mittleren Breiten der Nordhalbkugel bestimmt. Weil sich die Arktis stärker als die übrige Nordhalbkugel erwärmt, wird diese Temperaturdifferenz kleiner. Die Folge ist, dass die Windströmung, die den Globus wellenförmig umkreist, größere Ausschläge macht und dass diese Ausschläge öfter als bislang in einer bestimmten Position verharren. Das wiederum führt zu häufigeren Extremwetterereignissen in Europa, Zentralasien und Nordamerika. Das können Hitzewellen, Kälteeinbrüche oder auch extreme Niederschläge sein.

„Der Jetstream verursacht alle möglichen Arten von Wetter, er entscheidet darüber, ob es heiß oder kalt ist“, erläuterte Jennifer Francis, Ko-Autorin der Studie. „Wenn wir eine große Ausbeulung im Jetstream haben, bedeutet dies, dass das entsprechende Wetter länger anhält. Und wenn die Ausbeulung noch stärker ist, bedeutet es, dass auch das Wetter noch länger so bleibt.“ Die in den vergangenen Jahren beobachteten Ausschläge des Jetstreams seien eine Kombination natürlicher Vorgänge, die verstärkt würden, und des Klimawandels.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | em 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren