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Auch Tiere leiden unter der Sommerhitze

Jedes Jahr werden die heißen Sommertage vielen Tieren zum Verhängnis. Auch in diesem Sommer sind schon wieder Hunde in aufgeheizten Autos einen qualvollen Tod gestorben.

Die Blechkisten werden bei Sonneneinstrahlung umgehend zum Backofen. Da helfen auch keine spaltweit geöffneten Fenster mehr. Der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Herbert Lawo mahnt deshalb eindringlich: „Hunde sollten bei der zur Zeit herrschenden Hitze grundsätzlich besser zuhause bleiben. Selbst Autos, die im Schatten abgestellt waren, werden schnell zur Todesfalle, vor allem wenn die Sonne gewandert ist. So können sich auch kurze Aufenthalte für den Hund im Fahrzeug  als zu lang erweisen. Hunde können nicht schwitzen, um ihre Körpertemperatur abzukühlen wie wir Menschen. Umso schneller erleiden sie einen Hitzekollaps, wenn es zu heiß wird.“

Oft hilft dann nur sofortiges Handeln. Der Landestierschutzverband ermutigt deshalb ausdrücklich alle Mitbürger umgehend die Polizei zu informieren, wenn Hunde in offensichtlich überhitzten Autos zurückgelassen wurden und auf die Schnelle kein Besitzer ausfindig zu machen ist. Vor allem wenn bei den Tieren schon erste Anzeichen eines Wärmestaus erkennbar sind wie Unruhe, starkes Hecheln oder Taumeln. Bei Krämpfen, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr. Zeigt ein Tier diese Symptome, sollte es schnellstmöglich befreit und zur Kühlung mit einem nassen Tuch bedeckt sofort in eine Tierarztpraxis gebracht werden.

Immer wieder erreichen den Landestierschutzverband Meldungen besorgter Tierfreunde über Schafe, Rinder, Ponys und Pferde, die ohne ausreichende Versorgung mit Frischwasser und ohne Schatten in der prallen Sonne stehen. Auch Weidetiere bekommen bei zu intensiver Sonnen- und Hitzeeinwirkung massive gesundheitliche Probleme. Grundsätzlich gilt deswegen: Schatten und Wasser sind für Tiere im Freien unabdingbar. Dies gilt sowohl für Heimtiere, wie bspw. Vögel, Kaninchen und Meerschweinchen in Außengehegen, als auch für Weidetiere.

Rinder beispielsweise können ihren Wasserbedarf, selbst wenn frisches Grünfutter verfügbar ist, nicht ausschließlich über das im Futter gebundene Wasser decken. Daher muss ihnen ganzjährig hygienisch einwandfreies Wasser zur freien Verfügung stehen. Dabei ist bei erwachsenen Rindern von einem täglichen Durchschnittsbedarf von etwa 40 Litern auszugehen – milchproduzierende Kühe bzw. Mutterkühe mit Kälbern brauchen sogar das Doppelte. Und an heißen Tagen steigt der Wasserbedarf noch zusätzlich an. Ein Pferd benötigen im Sommer mindestens ca. 60 Liter Trinkwasser täglich und auch für Schafe ist ausreichend Trinkwasser lebensnotwendig.

Neben ausreichendem Trinkwasser muss zudem auch für alle Tiere jederzeit die Möglichkeit bestehen, Schattenplätze aufzusuchen, ein geeigneter Witterungsschutz muss ebenfalls zur Verfügung stehen. Fehlen natürliche Schattenspender, wie dichte Laubbäume oder bieten diese nicht genügend Schatten für alle Tiere der Gruppe, müssen zusätzliche Schattenplätze geschaffen werden. Schon eine großflächig gespannte Plane bietet Schutz vor der direkten Sonneneinstrahlung.

„Eine weitaus sinnvollere Maßnahme ist natürlich, die Tiere über die Mittagshitze in den Stall zu holen und nur am frühen Morgen oder späten Abend bzw. über Nacht auf die Weide oder Koppel zu lassen“, rät Lawo, „dann sind nicht nur die Temperaturen erträglich, sondern auch Mücken und Bremsen weniger aktiv, die Weidetiere durch ihre Stiche oder Bisse noch zusätzlich belästigen“. Lawo weiter: “Die ideale Haltung bietet den Tieren die freie Wahl, sich den witterungsbedingt am besten geeigneten Platz drinnen oder draußen selbst zu suchen.”

Der Landestierschutzverband nimmt deshalb auch jeden Hinweis aus der Bevölkerung ernst und bittet alle Mitbürger, bei Verdacht auf tierschutzwidrige Haltungsbedingungen zum Schutz der Tiere umgehend den örtlichen Tierschutzverein, die Polizei oder das zuständige Veterinäramt zu informieren.

Quelle

Landestierschutzverband 2016

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