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Eckpunkte für einen naturverträglichen Ausbau der Solarenergie

Wie ein naturverträglicher Ausbau der Solarenergie gelingen kann, beschreibt ein neues Positionspapier des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).

Die Inhalte des Papiers hat BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm im Rahmen des BfN-Fachgesprächs am 26. Oktober in Berlin vorgestellt. Im Anschluss an die Präsentation diskutierte ein hochrangig besetztes Podium über Kriterien zur Gestaltung eines naturverträglichen Ausbaus der Solarenergie und über die Chancen, die sich daraus für den Naturschutz ergeben können.

„Es gibt viele Möglichkeiten, Photovoltaik-Anlagen zu installieren, die auch den Naturschutz voranbringen. Darum ist es wichtig, bei der jetzt vorgesehenen Intensivierung und Beschleunigung der Energiewende den Erhalt und Schutz der Biodiversität immer mitzudenken. Ziel muss es sein, die Solarenergie voranzubringen und zugleich den Schutz von Natur und Landschaft sicherzustellen. Unsere Erfahrungen, unter anderem aus den Forschungsprojekten im Bereich ‚Naturschutz und Erneuerbare Energien‘ bieten hierfür zahlreiche Beispiele und konstruktive Perspektiven“, so Sabine Riewenherm.

Beim Ausbau der Solarenergie sollten die vorhandenen Potenziale bereits versiegelter oder bebauter Flächen – wie z. B. Dachflächen von Mehrfamilienhäusern, Gewerbe- und Industriebauten oder über Parkplätzen – möglichst umfänglich und schnellstmöglich erschlossen werden. „Wenn wir zudem durch gute Planung vor Ort Synergieeffekte zwischen Fassaden- und Dachbegrünung und Solaranlagen nutzen, profitieren wir gleich dreimal: durch ein Plus an Biodiversität, einen besseren Schutz vor Hitze und Starkregen sowie durch verbrauchsnahe Stromerzeugung“, so Riewenherm weiter. „Das technische Potenzial, das Ausbauziel Solarenergie von 400 Gigawatt im Jahr 2040 zu erreichen, ist auf den bereits versiegelten Flächen auf jeden Fall verfügbar. Auch wenn diese Flächen schwerer erschließbar sind, sollten diese zukünftig deutlich stärker genutzt werden.“

In dem jetzt veröffentlichten Positionspapier werden die aus Sicht des Bundesamtes für Naturschutz zehn wesentlichen Eckpunkte benannt, damit bei der zukünftigen Planung, Genehmigung und Ausgestaltung von Freiflächensolaranlagen Klimaschutzziele und Ziele zum Schutz und Erhalt der Biodiversität gemeinsam umgesetzt werden. Es enthält Empfehlungen zur flächenschonenden Errichtung und ökologischen Ausgestaltung von Solaranlagen. Ebenso werden naturschutzfachliche Ausschlussflächen und notwendiger Forschungsbedarf benannt. Das Papier richtet sich sowohl an Naturschutzverbände als auch an Verbände und Unternehmen der Erneuerbaren Energien, als auch an politische Entscheidungsträger und regionale Planer.

Quelle

Bundesamt für Naturschutz 2022

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