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NASA | Michael-Studinger | Brunt-Eisschelf Antarktis | commons.wikimedia.org

© NASA | Michael-Studinger | Brunt-Eisschelf Antarktis | commons.wikimedia.org

Eisberg halb so groß wie Saarland abgebrochen

Brunt-Eisschelf kalbte nahe bei britischer Station

Dass Eisberge in der Antarktis abbrechen, war bisher zwar ein natürlicher Vorgang, allerdings sehr selten in der Größe des Eis-Giganten, der in der Nähe der britischen Forschungsstation Halley VI ins Meer gestürzt ist – halb so groß wie das Saarland oder neuntausend Fußballfelder. Der Eisberg mit einer Fläche von 1270 Quadratkilometern war laut British Antarctic Survey (BAS) Teil des 150 Meter dicken Brunt-Schelfeises und stürzte fast ein Jahrzehnt, nachdem Wissenschaftler des erstmals das Wachstum riesiger Risse im Eis entdeckt hatten, unweit der (derzeit verlassenen) britischen Forschungsstation Halley VI ins Meer.

Laut BAS-Glaziologen, die schon seit zehn Jahren ein großes Kalbungsereignis erwarteten, sei es unwahrscheinlich, dass die Forschungsstation betroffen sei. Das 12köpfige Team, das an der Station arbeitete, verließ die Station Mitte Februar – die Station ist gegenwärtig für den antarktischen Winter geschlossen. Der erste Hinweis kam im November 2020, als sich ein neuer, North Rift genannter Riss – auf einen anderen in der Nähe der Stancomb-Wills-Gletscherzunge in 35 km Entfernung zubewegte. Im Januar schob sich dieser Riss mit bis zu 1 km pro Tag nach Nordosten und durchtrennte dabei das 150 m dicke schwimmende Schelfeis. Der Eisberg bildete sich, als sich der Riss am Morgen des 26. Februar innerhalb weniger Stunden um mehrere hundert Meter verbreiterte und vom Rest des schwimmenden Schelfeises löste.

BAS-Direktorin Jane Francis: “Unsere Teams beim BAS sind seit Jahren auf das Kalben eines Eisbergs vom Brunt Ice Shelf vorbereitet. Wir überwachen das Schelfeis täglich mit einem automatisierten Netzwerk von hochpräzisen GPS-Instrumenten, welche die Station umgeben und messen, wie sich das Schelfeis bewegt. Außerdem nutzen wir Satellitenbilder von ESA, NASA und dem deutschen Satelliten TerraSAR-X. Alle Daten werden zur Analyse nach Cambridge übertragent, so dass wir auch im antarktischen Winter, wenn kein Personal auf der Station ist, es stockdunkel ist und die Temperatur unter minus 50 Grad Celsius fällt, wissen, was passiert.”

Der junge Eisberg ist nicht der bisher größte: 2017 löste sich ein Eisberg mit 3.900 km2 Fläche vom Larsen C Eisschelf  und schwamm Ende letzten Jahres im Ozean. Die Meinungen darüber, inwiefern der Klimawandel diese Ereginisse befördert, gehen auseinander – eine gewissen Wahrscheinlichkeit scheint zu bestehen.

Quellen:

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Der Bericht wurde von der Redaktion „SOLARIFY“ 2021 verfasst! 

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