Export von Plastikabfällen
Undurchsichtige Praxis mit ökologischen und sozialen Folgen
Plastikabfälle aus Deutschland werden nicht nur innerhalb der Bundesgrenzen entsorgt und verwertet. Ein beträchtlicher Teil wird exportiert. Insbesondere Exporte nach Südostasien sind problematisch und müssen dringend reguliert werden.
Die „entwickelten“ Länder des globalen Nordens lagern nicht nur einen Großteil ihrer (oftmals dreckigen) Produktionsprozesse in den globalen Süden aus, sie entsorgen auch erhebliche Mengen ihres Abfalls in anderen Teilen der Erde. Ein bekanntes Beispiel sind die großflächigen Elektromülldeponien in afrikanischen Ländern. Mittlerweile rückt auch verstärkt der Export von Plastikmüll in den Fokus. Durch Medienberichte und NGO-Arbeit konnten auf Deponien in Südostasien große Mengen Plastikabfälle aus Deutschland und anderen industrialisierten Ländern nachgewiesen werden.
Wenn Verpackungsmüll aus Deutschland exportiert wird, gilt dieser offiziell als recycelt und kann sogar in die Berechnung der deutschen Recyclingquoten integriert werden. In der Realität verfügen die Zielländer meist jedoch weder über eine ausreichend große Recyclinginfrastruktur noch über umfassende Kontrollsysteme durch die örtlichen Behörden. Nur ein Teil der Abfälle wird daher tatsächlich recycelt. Der Rest wird unter niedrigen Umweltstandards verbrannt oder deponiert. Dies hat ökologische Folgen in Form von Emissionen durch die Verbrennung und Einträgen von Plastik und Schadstoffen in die Natur, Gewässer und letztlich ins Meer. Darüber hinaus leidet die lokale Bevölkerung unter diesen Belastungen, wenn Luft, Böden und Gewässer vor Ort verschmutzt werden.