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Fossile Energie-Lobby sabotiert Verhandlungen der Weltklimakonferenz

NABU:  Uns läuft die Zeit davon – Deutschland muss mit Kohleausstieg ein Zeichen setzen.

Die Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz gestalten sich schwieriger als erwartet. Am Freitag, dem eigentlich letzten Tag der Konferenz, ist nur ein Ergebnis sicher: Die Konferenz geht in die Verlängerung.

„Länder am Tropf der fossilen Energieträger blockieren einen ambitionierten Klimaschutz und sabotieren die aktuellen Textentwürfe. Gleichzeitig läuft uns die Zeit davon. Wir sind bereits bei rund einem Grad Celsius Erderhitzung und der CO2-Ausstoß steigt und steigt“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Bereits am vergangenen Wochenende hatte sich abgezeichnet, dass die diesjährigen Klimaverhandlungen schwierig werden. Die USA, Saudi-Arabien, Russland und Kuweit haben verhindert, dass die Ergebnisse eines Berichts des Weltklimarats von der Konferenz begrüßt werden. Teil des Berichts ist der notwendige Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern bis zum Jahr 2050, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen

„Auch die polnischen Gastgeber haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die dem Klimaschutz widersprechenden Signale der polnischen Regierung zur Eröffnung haben dem Verlauf der gesamten Konferenz geschadet, genauso wie der Austragungsort im Herzen der polnischen Kohlewirtschaft“, so Tschimpke.

Derzeit wird hinter verschlossenen Türen verhandelt. Doch es sieht ganz danach aus, dass das notwendige Regelwerk für das Pariser Klimaabkommen in Teilen nicht fertig und nicht ausreichen wird, um Schlupflöcher zu schließen und ein gerechtes und transparentes Verfahren zu garantieren.

„Grundsätze der Präambel des Pariser Klimaabkommens zu Menschenrechten sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt und intakter Ökosysteme müssen sich im Regelwerk wiederfinden. Und natürlich brauchen wir jetzt eine Entscheidung für eine kollektive Erhöhung der jeweiligen Klimaschutzbeiträge schon bis zum Jahr 2020. Nur so bleiben die Ziele von Paris überhaupt in Reichweite“, so NABU-Klimaschutzexperte Sebastian Scholz, der die Verhandlungen vor Ort begleitet. Es sei gut, dass die EU angekündigt hat, ihre Beiträge erhöhen zu wollen – an dieser Ankündigung müssten sich nun die Taten messen lassen. „Auch Deutschland muss nun mit dem Kohleausstieg zeigen, dass es nicht nur Finanzierungszusagen macht, sondern auch im eigenen Land handlungsfähig ist, wenn es um den Klimaschutz geht“, so Scholz.

Quelle

NABU | 2018

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