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© UNICEF_UN0673616_Andrianantenaina | Sambilahatsa ist 12 Jahre alt, hat die Schule abgebrochen und arbeitet in der Glimmermine von Vohibola in der Region Anosy, 25 Kilometer nördlich von Amboasary-sud. Das Foto wurde im Juni 2022 im Winter 15 Meter unter der Erde aufgenommen. Glimmer ist ein Mineral, das häufig in Produkten wie Kosmetika, Farben und Elektronik enthalten ist.

Klimawandel erhöht Risiko für Kinderarbeit

Kurz vor Ablauf der Frist zeichnet sich immer deutlicher ab, dass das Ziel zur Beendigung der weltweiten Kinderarbeit nicht mehr zu erreichen ist.

Die Weltgemeinschaft hat sich im Rahmen der „Agenda 2030“ selbst das Ziel gesetzt, Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen. In einer aktuellen Kurzanalyse zum Welttag gegen Kinderarbeit am heutigen 12. Juni zeigt die ILO Repräsentanz Deutschland gemeinsam mit UNICEF Deutschland auf, dass der Klimawandel als Verstärker dazu beiträgt, das Risiko für Kinderarbeit zu erhöhen.

Klimawandel und Kinderrechte
Im Südsudan zieht ein Junge einen Lastkahn mit Holz durch überschwemmte Felder. © UNICEF/UNI442484/Naftalin

„Kinder werden vom Klimawandel mit voller Wucht getroffen – und zwar nicht erst in einer fernen Zukunft, sondern schon heute“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Die Folgen erstrecken sich auf alle Lebensbereiche von Kindern. Ihr Risiko, in Armut aufzuwachsen und ausgebeutet zu werden, steigt, wo Wetterextreme und Naturkatastrophen die Familien treffen.“

„Der Klimawandel wird zu einem Treiber für Kinderarbeit aufgrund von Armut, wenn die Weltgemeinschaft nicht gegensteuert“, resümierte Dr. Annette Niederfranke, ILO Direktorin Deutschland. „Faire Transformation schließt Sozialschutz, Bildung und Ausbildung für Kinder ebenso ein wie menschenwürdige und auskömmliche Arbeit für Eltern.“

Nach letzten Schätzungen von ILO und UNICEF aus 2021 sind weltweit rund 160 Millionen Kinder unter 18 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Fast die Hälfte von ihnen, 79 Millionen, arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Da die Daten alle vier Jahre analysiert werden, sind die neuesten Entwicklungen, wie zum Beispiel die Folgen der Covid-Pandemie, aktuelle Konflikte und klimabedingte Katastrophen, darin noch nicht berücksichtigt.

In den vergangenen Jahren haben Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen Menschen in Subsahara-Afrika und Südasien sehr hart getroffen – und damit insbesondere Kinderarbeit verstärkt.

Wetterbedingte Katastrophen führen zu Vertreibung, zum Verlust von Lebensgrundlagen und Arbeitsmöglichkeiten für Familien und zur Zerstörung von lebenswichtiger Infrastruktur. Das Risiko von Kinderarbeit ist erhöht, weil viele Menschen in Armut getrieben werden oder die Not derjenigen verstärkt wird, die bereits in Armut leben. Familien sehen sich dadurch häufig gezwungen, zu verzweifelten Maßnahmen wie Kinderarbeit zu greifen, damit sie überleben können.

Notwendig sind politische Maßnahmen auf nationaler und globaler Ebene, die den Klimawandel und dringende Transformationsprozesse sozial und gerecht gestalten. Dazu gehören vor allem menschenwürdige Arbeit für Erwachsene und Sozialschutz für Eltern und Kinder.

  • Weitere Informationen finden Sie in einer aktuellen Kurzanalyse von UNICEF und ILO.
  • Zahlen und Fakten zur weltweiten Kinderarbeit können Sie in dem Blog nachlesen.
Quelle

UNICEF Deutschland 2024

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