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© Wikimedia | Arne-Mueseler-www.arne-mueseler.com | AKW Tschernobyl 2013

Tschernobyl: Leben mit Strahlung und Angst

Vor 35 Jahren explodierte das AKW Tschernobyl- das Unglück gilt als die größte Katastrophe der zivilen Nutzung der Kernkraft.

Es gab Tausende Tote und Verletzte, Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt, verstrahlte Landstriche um die Atomruine gesperrt. Inzwischen wurde zwar eine Schutzhülle um die Atomruine gebaut;  Aufräumarbeiten im Inneren sollen jetzt beginnen. Aber es wird Jahrzehnte dauern, bis die Arbeiten – wenn überhaupt je – abgeschlossen sind. Und wohl für immer wird Prypjat eine Geisterstadt bleiben. Denn die Sperrzone erstreckt sich über 4.300 Quadratkilometern.

Spätfolgen

Die Strahlung bayerischer Wildschweine etwa schwankt je nach Jahr und Jahreszeit. Entscheidend ist die Nahrung: Je weniger die Tiere im belasteten Waldboden nach Nahrung wühlen, desto weniger sind sie verstrahlt. Das wasserlösliche Caesium-137, das sich bei den Wildschweinen in den Zellen einlagert, wird wieder ausgeschwemmt. Doch es werde wohl noch 70 bis 80 Jahre dauern, bis sich die Belastung bei den Wildschweinen zumindest halbiert, schätzt ein  bayerischer Forstwirt. Auch wenn der radioaktive Stoff langsam zerfällt, nehmen die Tiere noch mehr als genug davon auf. Das Landesamt für Umwelt wagt erst gar keine Prognose.

Tschernobyl bleibe Mahnmal und Herausforderung, sagte Umweltministerin Schulze der Deutschen Presse-Agentur. Der Unfall habe gezeigt, wie unverzeihlich die Atomkraft gegenüber menschlichen Fehlern und wie unbeherrschbar ihre Risiken sein könnten. Ihr Ministerium wolle deshalb den Atomausstieg in Deutschland konsequent vollenden und daran arbeiten, die nukleare Sicherheit weltweit zu erhöhen, erklärte Schulze.

Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace: “Tschernobyl und Fukushima haben die unkalkulierbaren Gefahren der Atomkraft gezeigt. Dabei ist Atomenergie auch ohne Katastrophen die teuerste Art der Stromerzeugung. Eine Kilowattstunde Atomstrom ist bis zu dreimal so teuer wie die gleiche Menge Solarstrom.Atomenergie ist niemals nachhaltig. Die Risiken eines Unfalls und das mögliche Ausmaß der Schäden ist so groß, dass kein Versicherungsunternehmen Atomunfälle versichert. Der Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl erinnert uns daran, dass Atomenergie eine existenzielle Bedrohung darstellt. Wer heute noch Atommeiler finanziell fördern will, statt saubere, sichere und günstige Energien aus Sonne und Wind, gibt Geld für ein gefährliches gestern aus.”

Laut einer aktuellen Greenpeace-Untersuchung laufen mindestens zehn AKW in der EU ohne ausreichendes Sicherheitskonzept zum Schutz vor Naturkatastrophen. Untersucht wurden Reaktoren in Deutschland, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Belgien, Frankreich, Schweiz, Schweden und Spanien. Häufigste Mängel sind ein fehlender wirksamer Schutz gegen Überflutungen und Erdbeben. Fraunhofer Studie zu Energiekosten: https://t1p.de/7fui 

Quellen:

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „SOLARIFY“ 2021 verfasst!  | (Foto: AKW Tschernobyl 2013 – © Arne Müseler, www.arne-mueseler.com, CC BY-SA 3.0 de, commons.wikimedia.org).

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