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Mit eingebautem Rückenwind – Elektroräder werden immer beliebter

Während Verkehrspolitiker in Sonntagsreden immer wieder die elektromobile Zukunft beschwören, ist ihnen entgangen, dass Elektromobilität auf unseren Straßen längst alltäglich ist – allerdings nicht auf vier, sondern auf zwei Rädern. Bundesweit sind laut Zweirad-Industrie-Verband bereits über eine Million Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor unterwegs, sogenannte Pedelecs. Ihr angestaubtes Image als Mobilitätshilfe für alte Leute haben Elektroräder längst abgelegt. Wer mit dem Pedelec vorfährt, zeigt sich technikbegeistert und aufgeschlossen für moderne Mobilität. Von Hartmut Netz

Der Boom dürfte weiter anhalten, denn für das Elektrorad spricht vor allem seine hohe Alltagstauglichkeit. Auf dem Pedelec lässt sich der tägliche Weg ins Büro garantiert ohne Schwitzen zurücklegen, man steht nie im Stau, in der Stadt ist man auf Strecken von bis zu zehn Kilometern schneller am Ziel als mit dem Auto und die lästige Parkplatzsuche entfällt auch. Das Bewältigen von Gegenwind und längeren Steigungen wird zum Kinderspiel.

In Regionen, die nur selten von Bus und Bahn frequentiert werden, bietet sich das Pedelec darüber hinaus als billige Alternative zum Pkw an. Während eine Akku-Ladung, die für etwa 50 Kilometer reicht, rund zehn Cent kostet, schluckt ein Kleinwagen für die gleiche Strecke Sprit im Wert von 4,50 Euro. Hinzu kommt, dass Pedelecs die Gegend nicht verlärmen und dort, wo sie gerade fahren, keine giftigen Abgase ausstoßen.

Verschiedene Typen

„Das E-Rad schließt die Lücke zwischen Fahrrad und Auto“, sagt Wasilis von Rauch, Verkehrsexperte des Verkehrsclub Deutschland (VCD). Hinter dem Sammelbegriff „E-Rad“ verbergen sich allerdings höchst unterschiedliche Zweirad-Typen. Da wäre zum einen das klassische Pedelec mit einem 250-Watt-Hilfsmotor, der anspringt, sobald der Fahrer in die Pedale tritt. Die akkubetriebene Trethilfe verstärkt den Pedaldruck und schaltet bei Tempo 25 automatisch ab. Wer schneller fahren will, muss auf Muskelkraft umsteigen und das kann – je nach Gewicht des Rades – in die Beine gehen: Pedelecs wiegen zwischen 14 und 30 Kilo. Rechtlich gelten Pedelecs als Fahrräder und sind zulassungsfrei.

Quelle

NABU | Hartmut Netz 2013

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