Nationale Moorschutzstrategie: die Richtung stimmt – aber zu zaghaft
Das Bundesumweltministerium hat heute erstmals eine Nationale Moorschutzstrategie veröffentlicht. Der BUND betrachtet jedoch einige Aspekte des Diskussionspapiers zur
Moorschutzstrategie der Bundesregierung mit großer Sorge.
„Der BUND begrüßt, dass das Bundesumweltministerium erstmalig eine Nationale Moorschutzstrategie vorlegt. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Moore für den Schutz von Klima und biologischer Vielfalt war das längst überfällig. Die neue Moorschutz-Strategie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir bedauern jedoch, dass dieser Schritt noch sehr zaghaft ausfällt: Das Ambitionsniveau der Ziele und Maßnahmen ist viel zu gering, um Moore, Klima und Natur erfolgreich zu schützen. Die neue Bundesregierung muss hier noch einmal deutlich nachschärfen.
Das Hauptziel muss sein, Moore wiederzuvernässen. Wo das nicht möglich ist, braucht es einen Plan, wie die Moorböden langfristig klima- und naturverträglich bewirtschaftet werden können. Dass das Bundesumweltministerium Treibhausgasemissionen aus Mooren bis 2030 jährlich nur um fünf Millionen Tonnen CO2 und ähnliche Gase reduzieren möchte, greift zu kurz. Die Bundesregierung muss sich um den Moorschutz endlich so kümmern wie um den Klimaschutz und den Schutz der biologischen Vielfalt.“
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- Hintergrund: Moore bedecken weltweit nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern jedoch ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs, rund doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Zerstörte und entwässerte Moore sind daher global eine wichtige Quelle von Treibhausgasemissionen. Die Wiedervernässung und der Schutz von Mooren stellen hingegen eine der effektivsten flächenbezogenenen Klimaschutzmaßnahmen dar. In Deutschland stammen nahezu sieben Prozent der Treibhausgasemissionen (rund 53 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente) aus der Zersetzung von Moorböden infolge von Entwässerung für die Landwirtschaft und Torfnutzung. Die einzigartige Artenvielfalt der Moore ist stark bedroht. Viele der moortypischen Tiere und Pflanzen können nur hier überleben. Moornaturschutz ist daher von großer Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Moore wirken zudem als Wasserspeicher. Eine Funktion, die angesichts der durch die Klimakrise stärker auftretenden Dürren und Starkregen immer wichtiger wird.
- BUND-Stellungnahme zum Diskussionspapier zur Moorschutzstrategie der Bundesregierung (PDF)
- Nationale Moorschutzstrategie des BMU (PDF)
- Verbändebrief zur Moorschutzstrategie (PDF)
- Moore: Refugien für seltene Arten und wichtiger Klimaschützer | Unsere Moore sind einzigartige Zeugen der Landschaftsgeschichte. Doch der Mensch hat seit dem 17. Jahrhundert etwa 99 Prozent aller Moore entwässert, abgebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Diese Moorzerstörung dauert bis heute an.