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Sommerzeit Umstellung: Ein gesundheitliches Problem?

Eine aktuelle Expertenanhörung im EU-Parlament zeigt glasklar den zwingenden Handlungsbedarf auf.

Der Chronobiologe Till Roenneberg fordert sie schon immens lange, eine Abschaffung der Sommerzeit in Europa. Sie sei der Auslöser für den „sozialen Jetlag“- Herz- Kreislauferkrankungen, Schlafmangel, gestörter Biorhythmus, Verkehrsunfälle, Herzinfarkte, Depressionen, Selbstmorde, etc. können Auswirkungen der Umstellung sein. Sie sollen tausende Menschenleben fordern und Milliardenkosten verursachen. Einst wurde die Sommerzeit aus Gründen des Energiesparens eingespart- diesen Effekt bringt sie schon lange nicht mehr! 

Nicht alleine – wie bisher angenommen – ältere Menschen und Schulkinder sind die Hauptleidtragenden der 2mal im Jahr vorgenommenen Zeitumstellungen von Winter- auf Sommerzeit, wie am kommenden Sonntag, und dann wieder von Sommer- auf Winterzeit. 

Eine wesentlich größere Dimension von Problemfällen und Opferzahlen muss aufgrund jener Expertenanalysen befürchtet werden, die aufgrund von Langzeitstudien die Zeitumstellung – und hier speziell jene auf die Sommerzeit – als teils extrem gefährlich darstellen, da alleine schon das chronische Schlafdefizit bei einer enormen Zahl an Menschen in Europa dramatische Auswirkungen zeigt. 

Das aktuelle, gleich von drei (!) Parlamentsausschüssen einberufene, Hearing im Europaparlament bestärkte nun alle Befürchtungen, dass nämlich bisher noch nie eine seriöse wissenschaftliche Überprüfung der vielen Studien und Statistiken vorgenommen wurde, die neben den Pros auch die inzwischen wesentlich größere Zahl an Contras gebührend berücksichtigt – was zu einer möglicherweise grob fahrlässigen bis verantwortungslosen Fortschreibung der Zeitumstellungen führte. 

Die Zeitumstellungen wurden bereits 1975 europaweit eingeführt, mit dem primären Ziel, durch das längere Tageslichtdauer Energie zu sparen – ein Irrglaube, wie sich längst herausgestellt hat. 

Um zu verhindern, dass über die ab 2016 für die nächsten 15 Jahre neu zu regelnde EU-Richtlinie wieder ohne ernsthafte Überprüfungen und seriöse Evaluierungen entschieden wird, geht Seniorenbund-Generalsekretär und Europaabgeordneter Becker jetzt in die Initiative und wird, mit nationaler und internationaler Unterstützung, politisch aktiv. Wichtig ist für ihn nicht, ob wir jetzt voll auf „Sommerzeit“ umstellen, für das ganze Jahr, oder die normale Zeit behalten sondern dass es eine Einigung darüber gibt, ob eine Umstellung überhaupt notwendig ist. Er fordert eine sofortige wissenschaftliche Prüfung der schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Sommerzeit – mehr dazu will er noch diese Woche im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien berichten.

Sommerzeit: Wenn die Uhren vorgestellt werden, sinkt die Lebenszufriedenheit
Wenn die Uhren beim Übergang auf die Sommerzeit um eine Stunde vorgestellt werden, sinkt die Lebenszufriedenheit der Menschen in der ersten Woche nach der Umstellung. Das belegt eine Studie, die kürzlich Ökonomen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf Basis von Daten der Längsschnittbefragung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) sowie einer britischen Langzeitstudie erstellt haben.

Quelle

oekonews.at | holler 2015

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