Steigende Brandgefahr durch Lithium-Batterien
Brandgefahren durch unsachgemäß entsorgte Lithium-Batterien. Mit dem Anteil der leichtentzündlichen Lithium-Batterien, die im Restmüll landen, steigt die Brandgefahr im Alltag.
Schätzungsweise wöchentlich kommt es aus diesem Grund in Recycling-Unternehmen zu Bränden. Einzige Lösung: strikte Mülltrennung durch die Verbraucher sowie wirksame Kontrollen.
Immer mehr Lithium-Batterien landen offenbar unkontrolliert im Restmüll sowie im Elektro- und Metallschrott, erkennen DEKRA Experten bei Audits. Schon einfache mechanische Beschädigungen am Schutzmantel der LI-Batterie durch Fallenlassen oder Verbiegen können zum Kurzschluss des Akkus führen. Durch Selbstzündung entstehen Metallbrände mit Temperaturen von 1.000 °C bis 2.000 °C. In Recyclingbetrieben verbrennen in der Folge Müllberge unkontrolliert und können Giftstoffe verbreiten.
„Akkus werden häufig von den Verbrauchern nicht wie gesetzlich vorgeschrieben vom übrigen Müll getrennt“, sagt Andreas Biermann, Entsorgungsexperte bei DEKRA Certification. „In vielen Wertstoffhöfen wird zudem der Schrott bei der Anlieferung nicht sorgfältig kontrolliert.“ Ein weiteres Problem ist die Bauart vieler Elektrogeräte mit eingekapselten Batterien, die oft nur vom Fachmann ausgebaut werden können.
Für den Transport und die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien gelten umfangreiche Vorschriften und Sicherungsmaßnahmen. Sind aber die LI-Batterien unerkannt im Müll und kommen so zum Recyclingunternehmen, laufen diese Regelungen ins Leere. DEKRA Experten fordern deshalb Maßnahmen, die schon zu Beginn der Entsorgungskette greifen: vor allem verstärkte Aufklärung der Verbraucher sowie wirksamere Kontrollen bei den Annahmestellen und Wertstoffhöfen.