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pixabay.com | Herm | Modernes Grundwasser ist die Grundlage jeglicher Wasserversorgung und Ökosysteme.

© pixabay.com | Herm | Modernes Grundwasser ist die Grundlage jeglicher Wasserversorgung und Ökosysteme.

Studie: Grundwasser verschwindet

Um die 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser existieren in den obersten zwei Kilometern der Erdkruste.

Davon sind zwischen 0,1 und fünf Millionen Kubikkilometer sogenanntes „junges Grundwasser“ – Wasser, das nicht älter als 50 Jahre alt ist. Das ergab eine Studie, die im Fachmagazin Nature Geoscience erschienen ist.

Forscher der kanadischen University of Victoria verwendeten mehrere geologische, chemische und hydrologische Datensets in verschiedenen Grundwasserszenarien, um das Volumen und Alter des Wassers zu bestimmen. Von diesem Grundwasser hängen weltweit die Wasserversorgung und auch die Ökosysteme ab. Das Grundwasser sei eine begrenzte Ressource, die schneller verbraucht werde, als sie sich auffüllen kann, heißt es in der Studie.

Bisher war unbekannt, wie groß das Volumen von jungem Grundwasser ist. Jetzt errechneten die Wissenschaftler, dass es sich um insgesamt weniger als sechs Prozent des Grundwassers handelt. Die Vorkommen sind allerdings sehr unterschiedlich verteilt. In den Wüstenzonen im nördlichen Afrika und in Mittelasien sind sie gering, während in Europa, dem Amazonasbecken und Indonesien die Vorräte reichlich sind. Dabei ist das junge Grundwasser besonders nah an der Erdoberfläche und deswegen stärker durch äußere Einflüsse wie direkte menschliche Eingriffe und den Klimawandel gefährdet.

Die Erderwärmung könnte die Grundwassersituation weiter verschärfen und für Wasserknappheit sorgen. Durch den Klimawandel werden Dürren häufiger und halten länger an. So ließ die Rekord-Dürre im Südwesten der USA die Grundwasser-Vorräte schrumpfen, wie eine Studie der University of California in Irvine und der Nasa 2014 herausfand. In der Dürreperiode zwischen 2004 und 2013 habe das untersuchte Colorado-Becken 65 Kubikkilometer Wasser verloren. Drei Viertel davon sollen nach Angaben der Wissenschaftler aus dem Grundwasservorrat der Region stammen. Das bedeutet, dass die gesamte Region auf Pump lebt.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | as 2015

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