Trockenheit schadet dem Wald
Durch Insektenbefall verursachter Schadholzeinschlag 2019 im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht
- In den vergangenen Jahren wurden immer mehr geschädigte Bäume gefällt
- Anteil von Bäumen mit deutlichen Kronenverlichtungen steigt an
Die heimischen Wälder litten in den vergangenen Jahren unter Trockenheit und Hitzeperioden. Schädlinge wie der Borkenkäfer können sich in bereits geschwächten Bäumen besonders schnell vermehren und dann zu einer Population anwachsen, die gefährlich für den Waldbestand werden kann. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde 2019 mit 32 Millionen Kubikmetern fast dreimal so viel Schadholz aufgrund von Insektenschäden eingeschlagen wie im Vorjahr mit 11 Millionen Kubikmetern. Im Jahr 2017 waren es noch 6 Millionen Kubikmeter.
Etwa 83 % des gesamten Holzeinschlags 2019 entfielen auf Nadelhölzer wie Fichten, Tannen, Douglasien, Kiefern und Lärchen (insgesamt 56 Millionen Kubikmeter). Von den geschlagenen Beständen der Nadelhölzer wurden 43 Millionen Kubikmeter und somit 77 % aufgrund von geschädigten Bäumen gefällt. Häufigste Ursache für die Schäden bei Nadelgehölzen war auch hier der Insektenbefall: Er war für 31 Millionen Kubikmeter (73 %) des Schadholzeinschlags verantwortlich.
Immer mehr Bäume zeigen Anzeichen von Trockenstress
Werden Bäume mit zu wenig Wasser versorgt, fällt der Druck ab, mit dem das Wasser von den Wurzeln in die Kronen transportiert wird. Hängende Blätter sind ein erstes Anzeichen dafür. Kritisch wird es, wenn die Bäume ihre Blätter, Früchte oder sogar Äste abwerfen und ihre Kronen dadurch lichter werden. Der Anteil von Bäumen mit deutlichen Kronenverlichtungen stieg laut der Waldzustandserhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2019 auf 36 % (2018: 29 %). Für einen Großteil der Bäume (42 %) wurde eine schwache Verlichtung der Baumkrone festgestellt. Nur rund ein Fünftel der Bäume (22 %) zeigte demnach im vergangenen Jahr keine Kronenverlichtung.