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© pixabay.com | Fritz_the_Cat | Um Böden wieder fruchtbar zu machen, müssen sie nachhaltig bewirtschaftet und geschützt werden.

Unfruchtbare Böden: Auf dem Weg in die Wüste

Etwa 40 Prozent der globalen Landfläche ist geschädigt. Schuld daran ist vor allem die konventionelle Landwirtschaft. Um die Klimakrise zu bekämpfen und Lebensräume zu schützen, müssen Flächen wieder fruchtbar gemacht und erhalten werden.

03.05.2022 – Wüstenbildung, Landverödung, Dürre: So ist es um die globalen Böden bestellt. Die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) stellt der konventionellen Landwirtschaft eine düstere Bilanz aus. Etwa 40 Prozent der globalen Landflächen sind demnach weniger fruchtbar – Verluste, unter denen bereits die Hälfte der Weltbevölkerung zu leiden hat. Besonders betroffen sind arme ländliche Gemeinden, Frauen, Jugendliche, indigene Völker – doch auch die globale Ernährungssicherheit ist gefährdet. Millionen Quadratkilometer Boden müssen nun gezielt wieder hergestellt werden, um die Ökosysteme und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Konventionelle Landwirtschaft schädigt

Die intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Bodens mit Pestiziden und einseitigem Saatgut ist maßgeblicher Treiber der Bodendegeneration. Die Landwirtschaft, wie sie aktuell im Großteil der Welt betrieben wird, ist weltweit für 80 Prozent der Entwaldung und 70 Prozent des Frischwasserverbrauchs verantwortlich und der größte Verursacher des Biodiversitätsverlusts an Land. Der Agrarsektor gehört außerdem zu den großen Quellen anthropogener Klimagasemissionen.

Über die Hälfte der Weltwirtschaft ist dabei von Naturkapital abhängig. Fruchtbare Böden gehören zu den natürlichen Ressourcen, die viel zu häufig vorausgesetzt und zu wenig wertgeschätzt werden.  Um die globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten, müssen Böden nun dringend wieder fruchtbar gemacht und eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion etabliert werden. Landflächen und die damit verbundenen Ökosysteme wiederherzustellen, würde zudem Umweltkatastrophen wie Pandemien, Dürren und Überschwemmungen verringern und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.

Landwirtschaft in der Gemeinschaft verwurzeln

Nachhaltige Landwirtschaft muss dabei den Menschen und menschliche Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellen, fordert der UNCCD-Bericht. Kleinbauern, indigene Völker und lokale Gemeinschaften, Unternehmern, Frauen und Jugendlichen muss ermöglicht werden, ihr Einkommen zu steigern, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser zu sichern und sich eine nachhaltige Lebensgrundlage zu schaffen. So würden nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Gemeinschaften resilienter und unabhängiger.

Lösungen für die Bodendegeneration und Wasserknappheit sollten deshalb von den Betroffenen kommen und ihre Land- und Ressourcenrechte sichern. Gleichzeitig müssten vertrauensvolle Institutionen geschaffen werden, die Prozess und Umsetzung von Maßnahmen unterstützen. Dazu gehört auch, öffentliche Geldmittel für regeneratives Landmanagement zur Verfügung zu stellen.

Der Weg aus der Wüste

Fest steht, dass bei einem Weiter-so alle nur verlieren können. Der Bericht schlägt zwei Alternativen zur derzeitigen Landnutzung vor. Die erste sieht vor, gut ein Drittel der globalen Landflächen mit gezielten Maßnahmen wieder fruchtbarer zu machen. Dies entspräche einer Fläche von 50 Millionen Quadratkilometern und ist etwa fünfmal so viel, wie die Länder bisher verbessern wollen. Verzicht aufs Pflügen, verbessertes Weidemanagement und weitere Maßnahmen gegen Bodenerosion sollen hier die Bodenqualität um fünf bis zehn Prozent verbessern.

Die zweite Möglichkeit sieht zusätzliche Schutzzonen von bis zu vier Millionen Quadratkilometer Land vor. Dies soll vor allem zum Erhalt der Artenvielfalt und anderer Ökosystemdienstleistungen beitragen. Die Vorschläge erfordern hohe Investitionen. Doch die Autoren des Berichts gehen davon aus, dass dies nur einem Bruchteil von dem entspricht, was so an Schäden vermieden werden könnte.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion “energiezukunft“ (jb) 2022 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | energiezukunft | Heft 31/2021 | „Dezentral Erneuerbar – ein Update“ |  Jetzt lesen | Download

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