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pixabay.com | David Mark

© pixabay.com | David Mark | In Panama untersuchten Forscher den Einfluss von höheren Temperaturen auf den Kohlendioxidausstoß des Bodens.

Wärmere Böden in den Tropen beeinflussen das Klima

Was als Szenario bei Permafrostböden bekannt ist, könnte auch für Böden in tropischen Breiten gelten. Bei Erwärmung setzen sie viel Kohlendioxid frei. Bisher wurde dieser Effekt bei den Annahmen über zukünftige Emissionen unterschätzt.

Tropenböden reagieren empfindlicher auf Erwärmung als gedacht. Eine Gruppe von Forschern hat das experimentell nachgewiesen und im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Auf der Insel Barro Colorado, die zu Panama gehört, erwärmten sie einen Tiefland-Tropenwaldboden über einen Zeitraum von zwei Jahren konstant um vier Grad Celsius. Der Anstieg der CO2-Emissionen war groß: Im Vergleich zum Waldboden mit Umgebungstemperatur setzte der erwärmte Boden 55 Prozent mehr CO2 frei.

Bisher galt die Annahme, dass tropische Böden im Vergleich zu Böden in höheren Breitengraden nicht so sensibel auf eine Erwärmung reagieren und weniger Kohlendioxid freisetzen. Diese Theorie wird nun in Frage gestellt. Erwärmen sich die Tropenregionen um drei bis vier Grad, könnte das enorme CO2-Mengen freisetzen und damit eine spürbare und bisher nicht betrachtete Rückkopplung auf den Klimawandel eintreten.

Böden sind der weltweit größte Speicher von Kohlenstoff. Die organischen Substanzen in der dünnen Haut der Erde bestehen etwa zur Hälfte aus diesem Element. Die Zersetzungsprozesse im Boden gehören zu den größten natürlichen CO2-Quellen der Erde. In diesem Prozess wird zehnmal mehr CO2 freigesetzt als bei der Verbrennung fossiler Energieträger. Die Böden sind deshalb auch wichtig für unser Klima und die Entwicklung des Klimawandels.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion “energiezukunft“ (pf) 2020 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | energiezukunft | Heft 28 / 2019 | „Urbane Energiewende“ |  Jetzt lesen | Download

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