Was uns am Herzen liegt…
Unsere vier Wände – mit der Verantwortung ändert sich unser Verhalten! Immer, wenn wir uns für etwas wirklich verantwortlich fühlen, gehen wir automatisch ganz sorgsam damit um. Unsere eigenen vier Wände, mit unserer Familie und unseren Kindern, sind ein gutes Beispiel dafür. Ganz ohne Vorgaben, ohne Anweisungen und ohne Dekret agieren wir umsichtig und mit Weitblick. Wir richten es uns so behaglich wie möglich ein, kümmern uns um den Wohl-Erhalt unseres persönlichen Lebens- Umfeldes und vermeiden alles, was die direkten Entwicklungs-Perspektiven unserer Familie gefährden würde. Niemand braucht uns zu sagen, wir sollen unsere eigenen vier Wände und die darin wohnen, nicht gefährden oder aufs Spiel setzen. Ganz selbstverständlich bemühen und engagieren wir uns, agieren langfristig und denken nachhaltig. Gastkommentar von Manfred Faustmann
Was aber passiert, wenn wir die bisherigen Grenzen unserer vier Wände in unserer Vorstellung schrittweise ausdehnen? Agieren wir dann immer noch so verantwortungsbewusst, oder ändert sich unser Verhalten, sobald wir unser unmittelbares Lebensumfeld verlassen? Wird mit zunehmender Distanz der kurzfristige Nutzen immer wichtiger als die langfristige Perspektive? Nimmt unser Verantwortungsbewusstsein mit der räumlichen und zeitlichen Entfernung stetig ab, bis es am Ende des Horizontes ganz verschwunden ist?
Ein Gedankenspiel: stellen wir uns einmal vor, unsere eigenen vier Wände wären dehnbar und könnten beliebig erweitert werden. Und dann dehnen wir unsere vier Wände Schritt für Schritt räumlich aus. Zuerst spannen wir sie über die ganze Straße, dann über den Bezirk, die Gemeinde und das Land. So groß wir eben wollen. Bis wir am Ende die ganze Erde umspannt haben. Wie sieht es dann mit unserem Zuhause aus, mit unserer Verantwortung und dem Anspruch für nachhaltiges Wohlergehen?
Wenn wir unseren Horizont gedanklich derart erweitern, dass die gesamte Erde zu unseren vier Wänden wird, setzen wir dann nicht gerade jetzt das gesamte Fundament unseres Wohn-Hauses aufs Spiel? Stört es uns auch nicht, wenn unser Gebäude durch Gedankenlosigkeit und Versäumnisse bei der Instandhaltung binnen kurzer Zeit für unsere nachfolgenden Generationen dramatisch an Attraktivität und Wert verliert? Sind wir nicht gerade ohne schlechtes Gewissen und ohne ernsthafte Reue dabei, die seit Menschengedenken vererbten fossilen Schätze aus unserem „Keller“ leer zu räumen und für ein kurzfristiges Konsum- Bedürfnis zu verprassen? Mit der Konsequenz, dass wir damit auch unser „Wohnraum-Klima“ nicht mehr kontrollieren können?
Nicht einmal der „Kraftwerks- Müll“, den wir jetzt seit Jahrzehnten in anderen Zimmern lagern, scheint in unserem Wohn-Haus ein Problem- Bewusstsein hervorzurufen. Solange er zumindest nicht in unserem eigenen Zimmer, sondern möglichst weit weg am anderen Ende des Ganges gelagert wird. Dass dabei eine Beeinträchtigung entstehen könnte, die im Fall des Falles nicht vor unserer eigenen Zimmertür Halt machen würde, nehmen wir in Kauf. Unsere Familie wird davon schon verschont bleiben. Hoffentlich.
Quelle
Manfred Faustmann 2011IF-NE GmbH – Initiativen für neue Energien 2011