‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | Unsplash

© pixabay.com | Unsplash

Wenn der Permafrost in Russland taut

Seit tausenden Jahren leben Menschen auf der Jamal-Halbinsel in Nordrussland im Einklang mit der Natur. Diesen Sommer verloren die Nezen 2000 Rentiere.

Der Klimawandel hat in der Region in den letzten Jahren schwere Schäden angerichtet. Vor zwei Jahren hatten extreme Wetterbedingungen auf der Jamal-Halbinsel ein beispielloses Massensterben zur Folge. Zunächst war nur sehr viel Schnee vom Himmel gekommen. Doch es folgten außergewöhnlich hohe Temperaturen und anschließend wieder klirrende Kälte. Der Schnee auf dem Boden der Tundra verwandelte sich in Eis. 58.000 Rentiere verhungerten, weil ihre Nahrung unter der Eisschicht eingefroren war. Bei vielen toten Tieren waren die Hufe völlig abgewetzt.

In der Region erzählt man sich die tragische Geschichte eines Rentier-Halters, der vor zwei Jahren 300 Tiere verlor, als die Tundra plötzlich vereiste. Mit seinen verbleibenden 100 Tieren wanderte er über die folgenden zwei Jahre bis zum Ufer des Yarroto-Flußes – in das Epizentrum der diesjährigen Milzbrand-Epidemie, die seine Herde voll erwischte. Ein einziges Tier ist ihm geblieben.

Die Folgen des Klimawandels sind auf der Jamal-Halbinsel und in der Tundra in all ihrer Brutalität sichtbar. Seit Jahrhunderten leben indigene Gemeinschaften und grasen Rentiere auf dem Permafrostboden. Für die Menschen hier könnte es schon bald unmöglich sein, sich den Veränderungen anzupassen und zu überleben. Der hohe Norden der Erde ist in großer Gefahr, und wenn wir nichts unternehmen, wird es schon bald um weit mehr gehen als „nur“ um Rentiere.

Menschen wurden evakuiert, Hunde eingeschläfert Ein Gastbeitrag von Tatiana Vasilieva

 

Quelle

Greenpeace / Blog 2016

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren