Bundesnetzagentur zieht die Notbremse
Nach denkbar schlechten Installationszahlen der Photovoltaikbranche setzt die Bundesnetzagentur das stete Absenken der Solartarife im EEG aus. Damit soll der Markt wieder angekurbelt werden. Aber das ganze System steht auf der Kippe: Die Kommentierung der EEG-Gesetzgebung im kommenden Jahr endete am 30. September.
Jetzt tritt die Bundesnetzagentur auf die Bremse: Im August wurden hierzulande gerade noch Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 244 Megawatt neu installiert. Das klingt viel im Vergleich zu anderen Monaten dieses Jahres, in denen die Zubauzahlen zuletzt unter die Marke von 100 Megawatt gefallen sind. „In den Zahlen ist aber ein Mitnahmeeffekt enthalten“, sagt der Sprecher des Bundesverbandes Solarwirtschaft David Wedepohl. Seit 1. September nämlich werden größere Freiflächenanlagen ausschließlich über das Ausschreibemodell vergütet. Viele Investoren hätten ihre Anlage schnell noch vor der Umstellung ans Netz bringen wollen.
In den Meldungen für August finden sich deshalb auch etliche größere Solarkraftwerke – insgesamt 177 Megawatt. Die normalen Kleinanlagen machen dagegen im August laut amtlicher Excel-Tabelle nur noch 66,7 Megawatt aus, ein neuer Negativrekord. Weil zusätzlich noch 22 Megawatt nachgemeldet wurden – die Anlagen waren bereits im August am Netz – kam die Bundesnetzagentur für den August auf zusammen 266 neu installierte Megawatt. Damit war am 1. September ein solarer Kraftwerkspark mit 39.275 Megawatt in der Bundesrepublik am Netz.
Klingt viel, stammt aber vor allem aus besseren Zeiten: In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen insgesamt nur 1.038 solare Megawatt dazu. Wurden zwischen Januar und August 2012 noch mehr als 4.900 Megawatt neu aufgebaut, so waren es 2013 immerhin noch halb so viel. Und davon ist es nun nicht einmal mehr die Hälfte.
Schwarz-gelbe Wirtschaftspolitik verschreckte Investoren
Die Bremsspur der Förderpolitik ist nun auch der Bundesnetzagentur aufgefallen. „Die Zubauzahlen der vergangenen zwölf Monate liegen mit etwa 1.437 Megawatt unterhalb des gesetzlich festgelegten Zubaukorridors von 2.400 bis 2.600 Megawatt“, räumt Peter Franke, Vizechef der Netzagentur, ein. Deshalb werden ab 1. Oktober die Solartarife nicht weiter gekürzt.
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