Für eine Wirtschaft, die nicht tötet
Dieses Jahr am Welternährungstag finden die letzten Anhörungen des Monsanto Tribunals statt.
Das Tribunal ist eine internationale Initiative der Zivilgesellschaft, um dem Agrochemie‐Konzern Monsanto Menschenrechtsverletzungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Ökozid nachzuweisen.
Ökozid ist der vorsätzliche Mord an Ökosystemen. Das Tribunal will erreichen, dass der Begriff als Verbrechen im Völkerrecht verankert wird. International anerkannte Richter und Richterinnen werden darüber befinden, ob Monsanto die Menschenrechte auf Nahrung, Gesundheit, eine intakte Umwelt und die Informations‐ und Pressefreiheit verletzt.
Denn Monsanto vermarktet hochgiftige Produkte, die Krankheit und Tod verursachen und die Umwelt dauerhaft schädigen. Der Konzern fördert ein Agrar‐Industrie‐Modell, welches die natürlichen Ressourcen übernutzt, enorme Treibhausgasemissionen verursacht und mit der Patentierung von Saatgut und Pflanzen die Nahrungssouveränität bedroht.
Die Geschichte von Monsanto ist ein typisches Beispiel für die Straflosigkeit transnationaler Unternehmen. Das muss sich ändern! Darum braucht es das Monsanto Tribunal. Der symbolische Prozess soll Rechtslücken in der internationalen Strafverfolgung aufzeigen und zu einem Präzedenzfall auch für andere Konzerne werden.
Für das Tribunal vom 14. bis zum 16. Oktober 2016 werden sich Menschen aus der ganzen Welt in Den Haag in den Niederlanden treffen. An der „People‘s Assembly“ (14.‐16. Oktober) können Umwelt‐ und Menschenrechtsinitiativen ihre Aktivitäten vorstellen. Am eigentlichen Tribunal (15. und 16. Oktober) werden Zeuginnen und Zeugen aus den verschiedenen Kontinenten über die verheerenden gesundheitlichen und ökologischen Konsequenzen der Machenschaften des Konzerns berichten.
Das Organisationskomitee des Monsanto Tribunals hat als Datum den Welternährungstag am 16. Oktober ausgewählt. An diesem Tag setzen sich weltweit viele Menschen und Organisationen gegen den Welthunger und für die Ernährungssicherheit ein. Diese Anstrengungen gilt es zu unterstützen und gleichzeitig kann das Tribunal auf diese Weise eine breitere Öffentlichkeit ansprechen.
Das Monsanto Tribunal findet in einem öffentlichen Gebäude in Den Haag statt. Die Sitzungen werden gefilmt und per Internet direkt übertragen. So können Menschen auf der ganzen Welt die Anhörungen privat oder gemeinschaftlich mitansehen. Dies ermöglicht es uns, das Tribunal für gesellschaftliche Treffen auch in der Schweiz zu nutzen.
Könnten Sie sich für ein solches Treffen in Ihrer Gemeinde oder in Ihrem Freundeskreis einsetzen? Gerne geben wir Ihnen dafür Beratung und praktische Hinweise.
Was Sie noch tun können:
- das Tribunal mit Ihrem Namen auf www.monsanto‐tribunald.org unterstützen.
- weitere Unterzeichner/innen und Unterstützer/innen mobilisieren.
- an einer gemeinsamen Reise nach Den Haag teilnehmen. Bitte melden Sie Ihr Interesse mit der beiliegenden Antwortkarte an.
- Helfen Sie finanziell: Ihr Beitrag dient dazu, die Recherchen des Gerichts voranzutreiben, eine breite Öffentlichkeit zu gewinnen, die Reisen der Zeuginnen und Zeugen aus ärmeren Ländern zu finanzieren und deren Schutz zu gewährleisten. Spenden Sie über die Webseite des Tribunals oder mit beiliegendem Einzahlungsschein.
Je mehr Menschen das Monsanto‐Tribunal wollen, fördern und unterstützen, desto grösser ist seine Legitimität, desto wirkungsvoller werden seine Konsequenzen sein. Zukünftige Generationen werden uns dankbar sein, wenn wir jetzt handeln!
- * Papst Franziskus am 9. Juli 2015 in Santa Cruz, Bolivien.
- Papst Franziskus „Für eine Wirtschaft, die nicht tötet. Wir brauchen und wir wollen Veränderung“ – online bestellen!