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Greenwashing beim Ökostrom

Die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy fordert, Greenwashing bei Ökostromtarifen ein Ende zu setzen. Eine soeben veröffentlichte Umfrage zeigt, dass die meisten Anbieter den Anforderungen der Verbraucher:innen an Ökostrom nicht gerecht werden.

Die Erwartungen von Ökostromkund:innen liegen oft viel höher als die Standards, die ihre Stromanbieter tatsächlich einhalten. Das ist das Kernergebnis der repräsentativen Umfrage, die der Ökostromanbieter Green Planet Energy in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt hat. Vier von fünf Ökostromkund:innen wollen demnach, dass ihr Stromanbieter unter keinen Umständen klimaschädliche Technologien fördert – beinahe genauso viele erwarten zudem, dass Investitionen ausschließlich in den Ausbau Erneuerbarer Energien fließen.

Die meisten Ökostrom-Tarife erfüllen diese Erwartungen nicht

Was die meisten Kund:innen mit ihrem Ökostromtarif allerdings tatsächlich erhalten, ist Graustrom: „Der Begriff ‚Ökostrom‘ ist nicht geschützt. Daher ist es sogar legal, wenn Unternehmen Kohlestrom produzieren und ihn mithilfe von Herkunftszertifikaten als grün verkaufen“, erklärt Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy. „Grünstrom-Zertifikate sind rein virtuelle Gütesiegel. Alle, die mit grünem Strom handeln, müssen Herkunftsnachweise vorweisen, auch wir. Wenn Stromanbieter aber lediglich günstige ausländische Zertifikate kaufen, selbst aber gar nicht in die Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren investieren, ist das Greenwashing. Viele Ökostromtarife in Deutschland haben somit gar keinen zusätzlichen Klimanutzen“, kritisiert Tangermann. Länder mit einem sehr hohen Erneuerbaren-Anteil wie Norwegen, Schweden und Island hingen durch den massenhaften Verkauf der Grünstrom-Zertifikate sogar statistisch gesehen plötzlich an Kohle und Atom.

Selbst für Ökostrom-Kund:innen ist die Kennzeichnung intransparent

Die Umfrage macht zudem deutlich, wie wenig nachvollziehbar die aktuelle Ökostromkennzeichnung für Verbraucher:innen ist. So gibt jeder Zweite an, noch nie etwas von Herkunftsnachweisen gehört zu haben. Gleichzeitig wünschen sich die Verbraucher:innen aber Transparenz – etwa bei der Herkunft des gelieferten Stroms. Sönke Tangermann betont: „Wenn Verbraucher:innen über die Lieferantenkraftwerke und Quellen der Herkunftsnachweise im Unklaren gelassen werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um Schummelstrom handelt.“

Die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy kauft Herkunftszertifikate daher immer zusammen mit dem Strom direkt von Erneuerbaren-Anlagen, die zudem physisch mit dem deutschen Stromnetz verbunden sind. Der Strom stammt aus ausgewählten Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken in Deutschland und Österreich. Daneben erfüllt der Strom die strengen Kriterien der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die etwa Investitionen in Speichertechnologien und energiepolitischen Einsatz verlangen. 

Echter Ökostrom oder Schummelstrom? Green Planet Energy fordert mehr Transparenz

„Die bisherige Stromkennzeichnung wiegt Verbraucher:innen oft in falscher Sicherheit. Wir brauchen daher im Sinne des Verbraucherschutzes eine bessere Kennzeichnung von echtem Ökostrom“, so Tangermann.

Um Schummelstrom den Stecker zu ziehen, stellt Green Planet Energy drei zentrale Forderungen: Stromanbieter sollen zur vollen Transparenz verpflichtet werden. Firmenstruktur, Lieferantenkraftwerke und Quellen der Herkunftsnachweise müssen den Endverbraucher:innen transparent offengelegt werden. Auch Greenwashing-Kampagnen will der Ökostromanbieter den Kampf ansagen – durch strengere Regulierung für werbliche Aussagen zu Ökostrom-Produkten. Zu guter Letzt müssen Verbraucher:innen den qualitativen Unterschied von Ökostrom-Produkten einfacher erkennen können. Dafür fordert Green Planet Energy eine verständliche und einheitliche Kennzeichnung für echten Ökostrom.

Quelle

Green Planet Energy eG 2024

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