Mehr Jobs für die Energiewende
Von den knapp 690.000 Beschäftigten in der deutschen Energiewirtschaft arbeitete im Jahr 2016 knapp die Hälfte im Bereich der erneuerbaren Energien – Tendenz wieder steigend.
Das ergab eine Studie für das Bundeswirtschaftsministerium, die erstmals die Zahlen aller in der Energiewirtschaft Beschäftigten zwischen den Jahren 2000 und 2016 erhob.
In diesem Zeitraum sei die Zahl der Beschäftigten in der gesamten Energiewirtschaft von 550.000 im Jahr 2000 auf knapp 810.000 im Zeitraum 2009 bis 2011 gestiegen. Ausschlaggebend dafür ist laut den Studienautoren vor allem der erste Ausbauschub der erneuerbaren Energien, besonders in der Photovoltaik. Im Jahr 2010 waren laut einer früheren Studie schon einmal 340.000 Menschen in der Erneuerbaren-Branche beschäftigt. Danach ist die Zahl der Jobs wieder gesunken – auch weil viele Solarunternehmen schließen mussten.
Bei den erneuerbaren Energien waren aber laut der neuen Studie im Jahr 2016 erstmals wieder mehr Menschen beschäftigt als im Vorjahr. Mit 338.600 Personen arbeiteten in der Branche 10.000 mehr als im Jahr zuvor und damit wieder fast so viele wie 2010. Besonders positiv sind die Zahlen in der Windenergiebranche mit einem neuen Rekord von 160.000 Beschäftigten. Weiter rückläufig sind die Zahlen laut Studie hingegen in der Solarbranche. Immer mehr Arbeitsplätze würden aber beispielsweise bei den Speichertechnologien geschaffen.
Seit 2000 hat sich das Verhältnis zwischen konventioneller und erneuerbarer Energiewirtschaft stark verschoben, bilanzieren die Studienautoren. Trotz der Einbrüche habe die Beschäftigung in der Energiebranche insgesamt zugenommen. Im Jahr 2000 seien noch über 70 Prozent der dort Beschäftigten in der konventionellen Energiewirtschaft beschäftigt gewesen – im Jahr 2016 arbeiteten dort nur noch rund 40 Prozent.
Ausgeführt wurde die Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung in Osnabrück.
- Studie: „Ökonomische Indikatoren des Energiesystems“ – Methode, Abgrenzung und Ergebnisse für den Zeitraum 2000 – 2016. Studie im Auftrag des Bundesmunisteriums für Wirtschaft und Energie | Die Studie basiert auf zwei Datengrundlagen: erstens Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, insbesondere zu den konventionellen Energien; zweitens auf eigenen Berechnungen und Schätzungen, insbesondere zu den erneuerbaren Energien. Neben den Beschäftigungszahlen untersucht die Studie den kompletten ökonomischen Fußabdruck der gesamten Energiewirtschaft durch Produktionsleistung, Investitionen und Beschäftigung. Sie widmet sich also erneuerbaren und konventionellen Energieträgern gleichermaßen.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (sg) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
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