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Arktisschmelze wird doppelt so schlimm

Kurz vor seinem nächsten Treffen hat der Arktische Rat eine neue Studie über die Folgen des Klimawandels auf die Nordpolarregion vorgelegt.

Die Ergebnisse sind alarmierend. Demnach wird die große Schmelze in der Arktis noch mehr zum globalen Anstieg des Meeresspiegels beitragen als bislang angenommen. Zudem sei bis zum Ende des Jahrhunderts mit Netto-Kosten zwischen sieben und 90 Billionen US-Dollar zu rechnen. Das übertreffe die Gewinne aus der Ausbeutung von Rohstoffvorkommen bei Weitem, heißt es in dem Papier.

Die Arktis erwärmt sich schneller als jede andere Region auf der Erde. Bisherige Projektionen, welche Auswirkungen dies haben wird, konzentrieren sich zumeist auf die Zeit bis 2050. Das internationale Forscherteam aus 90 Wissenschaftlern hat sich nun den Zeitraum bis zum Jahrhundertende vorgenommen. Die Studie „Snow, Water, Ice and Permafrost“, abgekürzt SWIPA, ist eine Fortführung der Untersuchung, die der wissenschaftliche Arm des Arktischen Rats AMAP im Jahr 2011 zum selben Thema vorgelegt hat.

Laut der SWIPA-Studie ist ab 2030 mit einer eisfreien Arktis in den Sommermonaten zu rechnen. Bis 2100 werden die meisten Gletscher vollständig verschwunden sein. Ihr Schmelzen wird zum weltweiten Meeresspiegelanstieg mindestens 19 bis 25 Zentimeter beitragen. Mit anderen Faktoren, die für den Anstieg des Meeresspiegels mitverantwortlich sind, ergibt sich ein Plus von 52 Zentimetern im besten Szenario und 74 Zentimetern bei einem Business-as-usual-Szenario. Das ist doppelt so viel, wie der Weltklimarat IPCC in seinem jüngsten Sachstandsbericht von 2014 angenommen hat.

Im Arktischen Rat sind die Anrainerstaaten Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Russland, Schweden und USA vertreten. Im Mai übernimmt Finnland den Vorsitz. Dann findet auch ein Treffen des Gremiums statt, das zwar keinerlei Machtbefugnisse besitzt, aber als wichtiges Austauschforum fungiert.

„Snow, Water, Ice and Permafrost in the Arctic“ / Summary for Policy-makers / AMAP 2017

pixabay.com | UnsplashAMAP 2017
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!  

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