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Das Tempo der Erwärmung hat sich seit den 1980er-Jahren verdoppelt

Die globale Erwärmung hat sich im Zeitraum 2012 bis 2024 gegenüber den 1980er-Jahren etwa verdoppelt.

Das geht aus der heute in Earth System Science Data veröffentlichten, von Fachkollegen begutachteten Aktualisierung der „Indikatoren des globalen Klimawandels“ hervor, an der das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitgewirkt hat.

„Indicators of Global Climate Change” liefert einen aktuellen Überblick über den Zustand des Klimas und wird von einem Team von über 60 Forschenden aus Instituten auf der ganzen Welt erstellt. PIK-Forscher William Lamb leitete das Kapitel über Treibhausgas-Emissionen. Die neueste Aktualisierung, die einen Überblick über das Jahr 2024 gibt, enthält zwei zusätzliche Indikatoren zu den bestehenden acht: den Anstieg des Meeresspiegels und die globalen Landniederschläge.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass menschliche Aktivitäten in den letzten zehn Jahren jähresdurchschnittlich rund 53 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre freigesetzt haben, vor allem durch das Verfeuern fossiler Brennstoffe und die Abholzung von Wäldern. 2024 kehrten die Emissionen des internationalen Luftverkehrs – der Sektor mit dem stärksten Emissionsrückgang während der Pandemie – auf das Niveau vor der Pandemie zurück. „Diese Trends sind in erster Linie auf fossile Brennstoffe zurückzuführen, eine geringere Rolle spielten Entwaldung, Landwirtschaft und andere Aktivitäten“, erklärt PIK-Autor Lamb.

Im Jahr 2024 lag der beobachtete globale Anstieg der Oberflächentemperatur gegenüber dem vorindustriellen Niveau bei 1,52 Grad Celsius, wovon 1,36 Grad auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind. Einen globalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad in einem einzigen Jahr zu erreichen, ist nicht gleichbedeutend mit einer langfristigen Erwärmung um 1,5 Grad – dem im Pariser Abkommen verankerten Grenzwert. Aber diese Ergebnisse zeigen erneut, wie weit und wie schnell die Emissionen in die falsche Richtung gehen. Die Erwärmung wird erst dann aufhören, wenn die CO2-Emissionen netto null erreichen.

Piers Forster, Direktor des Priestley Centre for Climate Futures an der Universität Leeds und Leitautor der Studie, erklärt: „Seit dem jüngsten Bericht des Weltklimarats IPCC im Jahr 2021 sind die Temperaturen von Jahr zu Jahr gestiegen, was deutlich macht, dass die Klimapolitik und das Tempo der Klimaschutzmaßnahmen nicht Schritt halten.“

Der globale Meeresspiegel ist zwischen 2019 und 2024 um etwa 26 Millimeter gestiegen, also um etwa 4,3 Millimeter pro Jahr – mehr als doppelt so viel wie die langfristige Rate von 1,8 Millimetern pro Jahr seit der Wende zum 20. Jahrhundert.

PIK-Autor Lamb abschließend: „Solange wir nicht auf erneuerbare und saubere Technologien umsteigen und die Landnutzung auf nachhaltige Methoden umstellen, wird die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre weiter steigen. Wenn wir in den nächsten Jahren nicht entschlossen gegen die Emissionen vorgehen, werden die heutigen und zukünftigen Generationen mit immer stärkeren und dramatischeren Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert.“

Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) 2025

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