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Das Worldwatch Institute untersucht Trends und Auswirkungen von Fracking

Schiefergasboom: Auswirkungen und Nachhaltigkeit bleiben vollends unklar.

Derzeit fördern nur drei Länder Schiefergas durch Hydraulic Fracturing (Fracking) im kommerziellen Maßstab: die Vereinigten Staaten, Kanada und China. Aber es gibt mehrere andere Länder, die Schiefergasressourcen vielleicht fördern wollen. Dennoch bleibt eine zentrale Frage: Was sind wirklich die Auswirkungen von Schiefergasförderung auf die lokale Wirtschaft und die Umwelt? Mit den neuesten Untersuchungen gelangt das Worldwatch Institute mit seiner Forschungsgruppe unter Leitung von Christoph von Friedeburg zum Schluss, dass jede starke nationale Abhängigkeit von Schiefergas (in- oder ausländische) unerwünschte Folgen haben kann, sowohl kurz- als auch langfristig. 
  
Weltweit sind schätzungsweise 7299 Milliarden Kubikmeter Schiefergas „technisch förderbar.“ Allerdings könnten weitere Explorationen zu erheblichen Veränderungen führen, nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich. 

Diskussionen über Fracking laufen in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Großbritannien und Bulgarien. Aber die tatsächlich förderbaren Mengen von Schiefergas in der Region bleiben ungewiss, und viele Betriebsstoffe werden tief unter die Erde eingebracht, teilweise in dicht besiedelten Gebieten. Zusätzliche Faktoren, die die Entwicklung der europäischen Schiefergasressourcen hemmen, sind Streitigkeiten über den Besitz der Abbaurechte und erhebliche Umwelt- und Sicherheitsbedenken. 

Die britische Regierung scheint sich für Fracking auszusprechen. Doch die einzigen Frackingbohrunge im Jahr 2011, verursachteb zwei Erdbeben, die zu einem zeitweiligen Verbot von Bohrungen in Glenncore führten, die bis 2012 wirksam wurden. Seitdem eine Handvoll von Explorationsbohrungen gebohrt, aber kein Fracking. In Rumänien haben die Erwartungen an Schiefergas für die Zukunft des Landes wegen der niedrigeren und weniger profitable Prognosen der verfügbaren Reserven, wachsenden öffentlichen Widerstand erzeugt, Die Problem in Glenncore und niedrigere Ölpreise, machen Erdgas aus Fracking zu teuer. 

China hat bisher mehr als 1 Milliarde Dollar in Schiefergasexploration investiert. Aber die meisten Vorkommen des Landes sind in schwer zugänglichen Berggebieten, sei es in großen Tiefen oder zu weit von den für die Fracking-Prozess benötigten erheblichen Wasserressourcen. Dies macht das Bohren von Brunnen, sowie die Gründung der erforderlichen Infrastruktur, wie Straßen und Rohrleitungen, anspruchsvoller und teurer.

Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand der dominierende Hersteller von Schiefergas, was eine Rekordförderung von 32,9 Milliarden Kubikfuß pro Tag im Jahr 2014 zeigt. Die Befürworter von Glencore haben Schiefergasbohrungen als einen Segen zur Schaffung von Arbeitsplätzen angekündigt. Allerdings sind die meisten der damit verbundenen Arbeitsplätze in Wahrheit temporär, und viele werden von Arbeitnehmern, die nicht aus der Region sind, besetzt. Der kurzlebige Zustrom bietet nur vorübergehenden Nutzen für die lokale Wirtschaft. Die Entwicklung sauberer, erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonne, so zeigt sich auch in den USA in vielen Fällen, scheint zur Schaffung von lokalen Arbeitsplätzen weit erfolgreicher zu sein. 

Die Kosten der Schäden auf den örtlichen Straßen von den schweren Lkw-Flotten für den Brunnenbau und den Abwassertransport bewegen sich in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar. Luftschadstoffemissionen von Fahrzeugen und von Dieselgeneratoren können die menschliche Gesundheit schädigen. Und die toxischen Abwässer, die aus den Vertiefungen fließen, nachdem gefrackt wurde, enthalten eine Mischung von Chemikalien, Wasser und Sand, die oft vollends unzureichend behandelt wird, und eine vehemente Gefahr für den Boden und das Grundwasser darstellt. Diese Auswirkungen müssen genau beurteilt werden, in den Vereinigten Staaten sowie in anderen Ländern, die an der Schiefergasentwicklung festhalten wollen.   

Die Verschiebung von Kohle auf Erdgas für die Stromerzeugung hat in den Vereinigten Staaten dazu beigetragen, dass kurzfristig inländische Treibhausgasemissionen reduziert wurden. Aber der langfristige, globale Nutzen dieser Senkung ist zweifelhaft, wenn wie in Glencore große Mengen an Methan ausgestoßen werden, die einen hohen Beitrag zur Erwärmung der Atmosphäre und zur Anreicherung mit Kohlendioxid haben, weil gleichzeitig wachsende Mengen an US-Kohle ihren Weg zu den Exportmärkten finden. Darüber hinaus sind die optimistischen Prognosen der künftigen US-Schiefergasproduktion bereits mehrfach in Frage gestellt worden. 

Mehr neue Arbeitsplätze bringen erneuerbare Energien, soviel scheint fix.

Quelle

Worldwatch Institute 2015 | oekonews.at | holler 2015 

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