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Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

© Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse der Klimawissenschaft auf der COP28

Internationale Experten aus den Sozial- und Naturwissenschaften haben auf der COP28 in Dubai die jährlich erscheinenden „10 New Insights in Climate Science“ vorgestellt. Der Bericht wurde von mehr als 67 Forschenden, darunter Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), als Synthese der neuesten Erkenntnisse aus der Klimaforschung erarbeitet und soll die internationalen Klimaverhandlungen die politische Umsetzung gesetzter Ziele bis 2024 und darüber hinaus unterstützen.

„Der Bericht ’10 New Insights in Climate Science‘ ist ein wichtiges Instrument für Entscheidungsträger zu einem kritischen Zeitpunkt im Klimakalender jedes Jahres. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Berichten wie diesen sollten in die ehrgeizigen und faktengestützten Aktionspläne einfließen, die in diesem kritischen Jahrzehnt des beschleunigten Klimaschutzes erforderlich sind“, sagt Simon Stiell, UNFCCC-Exekutivsekretär.

Die Ergebnisse des Berichts unterstreichen die drohende Unvermeidbarkeit einer zumindest temporären Überschreitung der 1,5°C Grenze globaler Erwärmung und die Dringlichkeit eines schnellen Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen. Darüber hinaus unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit verstärkter gerechter Klimaanpassungsstrategien, die sich proaktiv mit gleichzeitig auftretenden, miteinander verbundenen Extremereignissen befassen und die Widerstandsfähigkeit der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen sicherstellen.

 Top 10 Climate Science Insights:  

  1. Overshooting 1.5°C is fast becoming inevitable. Minimising the magnitude and duration of overshoot is essential. 
  2. A rapid and managed fossil fuel phase-out is required to stay within the Paris Agreement target range. 
  3. Robust policies are critical to attain the scale needed for effective carbon dioxide removal (CDR).  
  4. Over-reliance on natural carbon sinks is a risky strategy; their future contribution is uncertain.
  5. Joint governance is necessary to address the interlinked climate and biodiversity emergencies.
  6. Compound events amplify climate risks and increase their uncertainty. 
  7. Mountain glacier loss is accelerating.  
  8. Human immobility in areas with climate risks is increasing.  
  9. New tools to operationalise justice enable more effective climate adaptation.  
  10. Reforming food systems can contribute to just climate action.  

„Die Wissenschaft ist eindeutig. Die COP28 muss das globale Treffen sein, auf dem die Welt den Ausstieg aus
den fossilen Brennstoffen ernsthaft angeht. Dubai ist der große Moment zur Reduzierung der Emissionen
von Kohle, Öl und Gas, die nicht mehr um 1 % pro Jahr zunehmen, sondern weltweit um mindestens 5 %
pro Jahr sinken müssen, und für die Natur durch den Schutz der verbleibenden Kohlenstoffsenken und –
speicher in den Ökosystemen sowie den Aufbau von Widerstandsfähigkeit und neuen Kohlenstoffsenken
in der Landwirtschaft. Bisher haben wir sowohl bei der Natur als auch im Energiesektor versagt und uns
auf einen gefährlichen Weg begeben, der uns das Ziel des Pariser Abkommens – die biophysikalische
Obergrenze von 1,5 °C – aus den Augen verlieren lässt“, so PIK-Direktor Johan Rockström.

Die Reihe „10 New Insights in Climate Science“, die seit 2017 gemeinsam mit dem UNFCCC auf den COPs vorgestellt wird, ist eine gemeinsame Initiative von Future Earth, der Earth League und dem Weltklimaforschungsprogramm, die die neuesten Entwicklungen in der Klimawandelforschung zusammenfasst. Der diesjährige Bericht repräsentiert die kollektiven Bemühungen von 67 führenden Forschern aus 24 Ländern.

Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) 2023

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