Ein Feuergürtel umzieht die Erde
Eine Nasa-Satellitenaufnahme zeigt, wie erstaunlich weit verbreitet Feuer vor allem auf der Südhälfte des Planeten wüten.
Die Welt brennt, jedenfalls scheint ein Band von Bränden die Welt zu durchziehen. Das kann man zumindest einem Satellitenbild der Nasa entnehmen, das am 22. August im Rahmen des Worldview-Programms des Earth Observing System Data and Information System (EOSDIS) erstellt wurde. Mit Worldview lassen sich über 700 globale Satellitenbilde in hoher Auflösung erfassen und die diesen zugrundeliegenden Daten herunterladen. Meist werden die Bilder innerhalb weniger Stunden aktualisiert, so dass man die Erde, wie die Nasa sagt, praktisch so sehen kann, wie sie jetzt aussieht.
Die roten Punkte auf dem Bild stellen Gebiete dar, auf denen es aktuell brennt, wie aus den Thermalbändern hervorgeht. Am schlimmsten wüten Brände in Afrika, wahrscheinlich sind es gelegte Feuer von Bauern, die Böden nicht nur mit dem Pflug, sondern auch durch Brandrodung bearbeiten. Die Asche bietet kurzzeitig Nährstoffe zum Anbauen, aber mittelfristig werden Böden und Bäume auf Jahre hinaus zerstört. Zudem geraten die Feuer oft außer Kontrolle und breiten sich über weite Gebiete aus.
Ähnlich wird Brandrodung in Teilen Südostasien und Südamerikas eingesetzt. In den USA gab es vor wenigen Tagen auf 2 Millionen Hektar Brände, vor allem an der Westküste. Während die Brände in Nordamerika wie zuletzt in Kalifornien meist nicht absichtlich gelegt werden, ist dies bekanntlich in Brasilien anders, wo ebenfalls Brandrodung betrieben wird und großflächig Wald abgebrannt wird, um die Fläche zum Anbau oder zur Viehwirtschaft zu nutzen. Auch diese Feuer geraten oft außer Kontrolle, vor allem bei Trockenheit, die auch Brasilien seit längerer Zeit erfasst hat. Allein in einer Woche gab es in Brasilien zwischen dem 15. Und 22. August einen Brandalarm in mehr als 30.000 Fällen.
Dieses Jahr gab es in Chile aufgrund einer langen Dürre viele Brände, begünstigt auch dadurch, dass die ursprünglichen Wälder durch leicht entzündbare Pinien- und Eukalyptus-Plantagen ersetzt wurden, wie eine aktuelle Studie zeigt. Erwarten lässt sich mit der weiteren Klimaerwärmung, dass die Brandgefahr hoch bleibt, wenn keine anderen Wälder aufgeforstet werden.
Auch im Norden und Osten Australiens sind nach dem Bild große Flächen in Brand. „Heißere und trockenere Sommer bedeuten in Australien“, so die Nasa, „eine längere Brandsaison – und die Ausbreitung der Städte in den Busch vergrößert das Risiko für mehr Menschen, wenn diese Feuer ausbrechen.“ Die Buschfeuersaisan habe sich jetzt schon zwei Monate über den Winterbegin im Juni verlängert. Mit zunehmender Klimaerwärung werden „mehr und mehr extreme Buschfeuer auf dem ganzen australischen Kontinent ausbrechen“. Dasselbe gilt für Indonesien, wo Brände seit Jahren wüten, was auch, wie aus dem Nasa-Bild hervorgeht, jetzt ebenso wie in China anhält. In Südostasien gibt es regelmäßig aufgrund der Brandrodung riesige Smoggebiete.
Die Brände in der Türkei sind ebenfalls zu erkennen (In Dersim brennen die Wälder). Während es in Russland und der Ukraine mehr Brände zu geben scheint, auch in Norditalien, scheinen im Norden weniger Brände zu sein, beispielsweise in Berlin und Ostdeutschland, aber auch in Polen.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion „TELEPOLIS“ (Florian Rötzer)
2018 verfasst – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von Florian Rötzer 2018 weiterverbreitet
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