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Erneuter Sprung bei der CO₂-Konzentration erwartet

Britische Forscher rechnen damit, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre in diesem Jahr deutlich ansteigen wird, weil die Fähigkeit von Pflanzen, Kohlendioxid zu binden, nach heißen Jahren eingeschränkt ist.

Hiobsbotschaft aus der Wissenschaft: Klimaforscher des britschen Wetterdienstes Met Office rechnen damit, dass die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre dieses Jahr sprunghaft ansteigen wird. Den Prognosen zufolge könnte 2019 die CO2-Konzentration um 2,75 Moleküle pro Million „Luftteilchen“ (parts per million, ppm) höher sein als noch im Vorjahr.

Seit Beginn der Messungen war nur in den Jahren 1997/98 und 2015/16 ein höherer Anstieg bei der CO2-Konzentration zu verzeichneten. Die genannten Jahre waren durch El-Niño-Ereignisse und eine damit einhergehende starke Erwärmung des Pazifiks geprägt.

Die durchschnittliche CO2-Konzentration für das laufende Jahr beziffern die Experten auf 411,3 ppm. „Die Überwachung der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre am Observatorum von Mauna Loa auf Hawaii seit 1958 zeigt einen Anstieg um rund 30 Prozent“, sagte Richard Betts vom Met Office. Verursacht werde der Anstieg durch die Emissionen aus fossilen Brennstoffen, Entwaldung und Zementherstellung, so der Klimawissenschaftler.

Seit mehr als 60 Jahren überwachen Forscher am Vulkan Mauna Loa auf Hawaii die jährlichen Schwankungen des Treibhausgases in der Atmosphäre. Die Messstation befindet sich in 3.400 Metern Höhe am Nordhang des Vulkans. Dort ist die CO2-Konzentration über dem Boden, aber auch in der höheren Atmosphäre recht gleichmäßig verteilt. Als die Messungen im März 1958 begannen, lag der auf Mauna Loa gemessene Wert bei 315,71 ppm – und damit bereits deutlich über dem vorindustriellen Niveau von 280 ppm.

Den Wissenschaftlern zufolge wäre der ohnehin schon massive Anstieg der CO2-Konzentration seitdem noch stärker ausgefallen, wenn Wälder, Böden und Meere nicht in der Lage wären, knapp die Hälfte der durch menschliche Aktivitäten freigesetzten Treibhausgase aufzunehmen. Für dieses Jahr erwarten die Forscher aber, dass diese natürlichen Senken nur wenig überschüssiges CO2 aus der Atmosphäre binden werden. „Wir gehen davon aus, dass die Kohlenstoffsenken in diesem Jahr relativ schwach sein werden“, sagte Betts.

„Es ist, als ob man den Planeten atmen sieht“

Aufgrund von Witterungsmustern, die mit jährlichen Schwankungen der Temperaturen im Pazifischen Ozean zusammenhängen, schwanken auch die CO2-Mengen, die Landökosysteme binden können. In Jahren mit einem wärmeren tropischen Pazifik werden viele Regionen wärmer und trockener, was die Fähigkeit der Pflanzen, zu wachsen und CO2 zu absorbieren, einschränkt. Das Gegenteil sei der Fall, wenn der Pazifik kühler ist.

Diese Fähigkeit, CO2 zu binden, variiert darüber hinaus auch mit den Jahreszeiten. So prognostizieren die Forscher vom britischen Wetterdienst für Mai dieses Jahres einen Durchschnittswert von 414,7 ppm, der bis zum September auf 408,1 ppm sinken könnte. 

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Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Sandra Kirchner) 2019 verfasst – der Artikel
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