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Forscher machen aus Altreifen Universalschaum

Forscher der National University of Singapore (NUS) haben ein neues Recycling-Verfahren entwickelt, das aus abgefahrenen Reifen einen universell nutzbaren Schaum macht.

Dieser ist ein exzellenter Dämmstoff, etwa für Häuser, schützt vor Feuchtigkeit, saugt Öl und andere Flüssigkeiten auf, die bei Unfällen die Umwelt verseuchen und ist ein effektiver Schallabsorber, zum Beispiel in Autos.

Zwölf Stunden im Gefriertrockner

Zur Herstellung des sehr leichten und hochbelastbaren Schaums werden die Reifen fein zerkleinert und in Wasser eingestreut, dem kleine Mengen an Chemikalien beigefügt werden. Dann wird die Suspension mit einer Art Schneebesen 20 Minuten lang umgerührt und schließlich in eine Form gefüllt. Diese landet in einem Gefriertrockner, in dem eine Temperatur von minus 50 Grad Celsius herrscht. Hier verdunstet das Wasser, wobei es die Flüssigphase überspringt. Nach rund zwölf Stunden ist der Schaum völlig trocken und einsatzbereit.

„Der Herstellungsprozess ist einfach, kostengünstig und umweltverträglich“, verdeutlicht Assistenzprofessor Duong Hai-Minh im Team von Nhan Phan-Thien. Eine Aerogelplatte mit einer Fläche von einem Quadratmeter koste nur zehn Singapur-Dollar (rund 6,30 Euro). Die Herstellung lässt sich laut den Wissenschaftlern problemlos auf große Stückzahlen ausweiten.

Hoher Anreiz für Reifenverwertung

Die Chancen, das Material kommerziell einzusetzen, ist groß. Allein der Markt für Schall- und Wärmedämmung in Autos liegt nach Schätzungen von Phan-Thien im Jahr 2022 bei 3,2 Mrd. Dollar. „Wir haben uns darauf konzentriert, alte Autoreifen zu einem wertvollen Produkt umzufunktionieren, weil das Ausgangsmaterial äußerst billig ist“, so Hai-Minh. „Das schafft einen hohen Anreiz, Altreifen nicht mehr als Abfall zu verbrennen, sondern sie stofflich zu recyceln.“

Mapletree Investments http://www.mapletree.com.sg , eine Immobilienentwicklungs-, Investment-, Kapital- und -verwaltungsgesellschaft mit Sitz in Singapur, hat die Entwicklung mit umgerechnet rund 100.000 Euro gefördert. Als Grund nennt Edmund Cheng, Chairman des Unternehmens, die Umweltbelastung durch Mapletree zu verringern.

 

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Wolfgang Kempkens) 2020
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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