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Neues System entsalzt Wasser ganz ohne Strom

Australier nutzen Osmose zum Kreieren des erforderlichen Drucks

Ein Umkehrosmose-ähnliches System zu Wasserentsalzung, das keinen Strom benötigt, hat ein Team um Ralf Cord-Ruwisch und Liang Cheng von der Murdoch University entwickelt. Normalerweise benötigt das Verfahren Pumpen, die auf eine Kammer, gefüllt mit Salzwasser, Druck ausüben. Dieser sorgt dafür, dass Wassermoleküle durch eine Membran wandern und sich in der Nachbarkammer als Trinkwasser sammeln. Salz und andere größere Moleküle passen nicht durch die Poren. Der Energieaufwand ist immens.

Unterschiedliche Potenziale wichtig

Die australischen Forscher kommen auch nicht ohne Druck aus. Doch den beziehen sie aus einer Kammer, die durch eine Membran getrennt ist, wie sie auch für die Umkehrosmose genutzt wird. Eine Hälfte der Kammer ist mit Salzwasser gefüllt, die andere mit Süßwasser. Zwischen beiden besteht ein chemisches Potenzial, ähnlich dem in der Elektrizität. Dieses Potenzial will die Natur ausgleichen. Das geschieht, indem Wassermoleküle in die mit Salzlake gefüllte Hälfte der Kammer strömen. Der Wasserspiegel steigt an und erzeugt einen Druck, der der umso höher ist, je größer die Salzkonzentration ist. Er wird in einer Umkehrosmose-Anlage genutzt, um Meerwasser zu entsalzen.

„Die hohen Kosten der Entsalzung von Meerwasser entstehen vor allem durch die Erzeugung hohen Drucks durch elektrische Pumpen, wie er für die Umkehrosmose benötigt wird“, sagt Cord-Ruwisch. Die Studentin Ivonne Tshuma simulierte den Prozess mathematisch, um den besten Aufbau des Prototyps zu finden. Konzentriertes Salzwasser sei die „geheime Zutat“, die den Erfolg des Systems garantiere.

Hoher Salzgehalt liefert höchsten Druck

Die Entsalzung ohne Strom funktioniert nur in bestimmten Regionen. Voraussetzung ist, dass Seen mit hoher und mit niedriger Salzkonzentration nah beieinander liegen. Diese Bedingungen finden sich in Australien und auf anderen Kontinenten. Ein Beispiel ist der Garabogazköl, ein See in Turkmenistan, der einen Salzgehalt von bis zu 34 Prozent hat. Benachbart ist das Kaspische Meer mit einem durchschnittlichen Salzgehalt von gut einem Prozent – ein „echtes“ Meer hat dreimal so viel. „Diese Regionen haben Zugriff auf Wasser mit hohem Salzgehalt, sodass genügend Druck aufgebaut werden kann“, weiß Cord-Ruwisch. „Es entsteht Trinkwasser. Die Lake wird einfach in das Reservoir mit hohem Salzgehalt zurückgeschüttet.“             

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Wolfgang Kempkens) 2018
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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