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asu.edu | Charlie Leight/ASU Now | Auf Minensuche: "C-Turtle" in der Wüste von Arizona

© asu.edu | Charlie Leight/ASU Now | Auf Minensuche: "C-Turtle" in der Wüste von Arizona

Schildkröten-Roboter erledigen Minenräumung

Forscher der Arizona State University (ASU) haben kleine Schildkröten-Roboter entwickelt, die auch in größeren Schwärmen kostengünstig zur Minenräumung eingesetzt werden sollen.

Die sogenannten „C-Turtles“ kriechen wie ihre natürlichen Vorbilder langsam am Boden entlang und suchen ihre Umgebung sehr gründlich nach versteckten Sprengfallen ab. Wird einer der Robo-Sucher zerstört, kann schnell und zu einem geringen Preis ein Nachfolger produziert werden.

Fünf Zentimeter pro Sekunde

„Wenn es darum geht, Landminen zu finden, ist es ein Vorteil, langsam zu sein“, erklärt ASU-Projektleiter Heni Ben Amor gegenüber dem „NewScientist“. Deshalb habe man sich auch Schildkröten als Vorbilder für die eigenen Roboter ausgesucht. Diese bewegen sich gerade einmal fünf Zentimeter pro Sekunde. „Das Militär verfügt bereits über verschiedene Minensuchroboter. Aufgrund ihrer Größe sind sie aber sehr teuer und schwierig einzusetzen“, betont der Forscher.

Die kleinen Schildkröten-Roboter sind so groß wie eine kleine Flugdrohne und werden aus zwei per Laser zugeschnittenen Pappkartonteilen zusammengesetzt, wie Amor verrät. Die einzigen zusätzlichen Bauteile sind ein billiger Computerchip und Motoren, mit denen die Flossen der kleinen Helfer gesteuert werden. „Jeder dieser Roboter lässt sich in zwei bis drei Stunden zusammenbauen und kostet lediglich um die 80 Dollar. Wenn also einer bei einer Minenexplosion in Luft aufgeht, ist das kein großer Rückschlag“, so der Experte.

Kriechtechnik an Boden anpassbar

Geht es nach der Vorstellung des ASU-Wissenschaftlers, könnten schon bald ganze Schwärme von bis zu 100 solcher C-Turtles gemeinsam in Kriegsgebieten auf Minensuche geschickt werden. Im Moment ist das allerdings noch eine Zukunftsvision. Derzeit kämpfen die Forscher nämlich vor allem noch mit dem Problem, dass die Roboter auch mit unterschiedlichen Bodenbedingungen zurechtkommen müssen. „Hierfür wollen wir unsere Schildkröten mit einem speziellen Algorithmus ausstatten, der es ihnen erlaubt, ihre Kriechtechnik jedes Mal anzupassen, wenn sich der Untergrund ändert“, schildert Amor.        

 

Quelle

pressetext.com 2017 | Markus Steiner 2017

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