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Schwefel für Kunststoff soll Erdöl ersetzen

Forscher der University of Liverpool haben einen Weg gefunden, gelbliches Schwefelpulver, das in der Natur auch in Form von Kristallen vorkommt, in Kunststoff umzuwandeln. 

Weil es damit Erdöl ersetzt, wird zudem die Umwelt geschont. „Unsere Entwicklung öffnet die Tür für eine industrielle Herstellung von Kunststoffen auf Schwefelbasis“, so Projektleiter Tom Hasell.

Kat beschleunigt Herstellung

Aus Schwefel allein lässt sich allerdings kein stabiler Kunststoff herstellen. Doch Hasell und sein Team haben den Vulkanisierungsprozess bei Kautschuk studiert. Schwefel ist ein Hilfsmittel, das zur Vernetzung beiträgt, aus Kautschuk also widerstandsfähiges Reifengummi macht. Dieser Prozess lässt sich umkehren. Organische Moleküle sorgen dafür, dass sich die Schwefelmoleküle miteinander vernetzen – so wie langkettige Kunststoffmoleküle, die sich zu Knäueln zusammenschließen und massiven Kunststoff bilden.

Nachteil dieser Kunststoffherstellung: Es sind hohe Temperaturen nötig, die Vernetzung dauert sehr lange und es entstehen umweltschädliche Nebenprodukte. Die britischen Forscher lösen das Problem durch die Entwicklung eines Katalysators, der gleich drei Vorteile hat: Die Prozesstemperatur lässt sich entscheidend senken, die Polymerisationsdauer reduziert sich und es entstehen keine Nebenprodukte, die die Umwelt belasten.

Schwefel-Kunststoff besser recycelbar

„Die Herstellung von Kunststoff aus Schwefel ist eine bahnbrechende Entwicklung“, sagt Hasell. Damit könne man die riesigen Schwefelabfälle, die in Raffinerien entstehen – dort wird Erdöl entschwefelt, damit bei der Nutzung von Benzin, Diesel und anderen Produkten keine Schwefelverbindungen in die Umwelt entweichen -, nutzbringend einsetzen. Ein Teil des Erdöls, das für die Herstellung von jährlich 350 Mio. Tonnen Kunststoffe eingesetzt wird, könnte so substituiert werden. Zudem ließen sich Schwefel-Kunststoffe einfacher recyceln.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Wolfgang Kempkens) 2019
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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