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Studie: Biosprit fördert Konkurrenz um Land und Lebensmittel statt Klimaschutz

Die Nutzung von Pflanzen oder Land für die Produktion von Bioenergie läuft Bemühungen zuwider, den Klimawandel aufzuhalten und die Weltbevölkerung zu ernähren, lautet das Fazit eines neuen Berichts des US-amerikanischen World Resources Institute.

Zum einen stelle die Umwandlung von Pflanzen zu Treibstoff eine ineffiziente Form der Landnutzung dar. Um im Jahr 2050 lediglich 10% des Spritbedarfs im Transportbereich mit Agrartreibstoffen zu decken, wären 30% mehr Energie nötig, als alle geernteten Pflanzen aktuell liefern. Sollen 20% des Energiebedarfs aus Bioenergie stammen, müsste die Gewinnung pflanzlichen Materials gar verdoppelt werden. Zudem konkurriere die Bioenergienutzung direkt mit dem Bedarf an fruchtbarem Land für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln.

Auch Technologien der 2. Generation, die Ernterückstände oder andere Abfälle nutzen, könnten Konkurrenz bedeuten, da das Material bereits als Futter oder zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit verwendet werde. Des Weiteren gibt die Studie an, dass Agrartreibstoffe den Treibhausgas-Ausstoß weit weniger schmälern als oft betont. Berechnungen, wonach Agrartreibstoffe weniger Emissionen verursachen als fossile Brennstoffe, berücksichtigen nicht das Kohlenstoffdioxid, das bei der Verbrennung der Biomasse freigesetzt wird.

Dies basiere auf der Theorie, die Emissionen würden dadurch wettgemacht, dass nachwachsende Pflanzen das Kohlendioxid absorbieren. Werden Pflanzen ohnehin angebaut, etwa als Lebensmittel, binden sie den Autoren zufolge nicht automatisch mehr CO2 aus der Atmosphäre, nur weil sie als Bioenergie verwendet werden. Die Emissionen steigen sogar, wenn Wälder abgeholzt werden, um Bioenergie oder neue Flächen für den Anbau von Lebensmittel zu gewinnen, da bisherige Flächen der Nutzung von Bioenergie gewidmet wurden.

Der Bericht nennt aber auch Nutzungsformen, die nicht um Land und Lebensmittel konkurrieren und Emissionen einsparen könnten, wie den Anbau von bodendeckenden Pflanzen im Winter zur Energieproduktion, Abfälle aus der Holzverarbeitung, Methan von Mülldeponien oder Holz aus Agroforst-Systemen. Ihr Potential, einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs zu decken, sei jedoch beschränkt. (ab)

Quelle

weltagrarbericht 2015

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