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© Fotolia.com | derek-broussard | Der langzeitliche Rückgang des Sauerstoffs findet vor allem in tieferen Schichten statt.

Weltmeere zeigen synchrones Klimaverhalten

Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Scienze Marine hat das Verhalten der Weltmeere im Zuge des fortschreitenden Klimawandels untersucht.

Danach erfolgen die als „Regime Shifts“ bekannten globalen Veränderungen auch bei nicht in Verbindung stehenden Meeren nahezu zeitgleich.

Umdenken in Wissenschaft

Ausgangspunkt waren elf über den Zeitraum 1960 bis 2005 führende Datenbanken, die Angaben über das Plankton im nördlichen Atlantik, dem nördlichen Pazifik, der Ostsee, der nördliche Adria und der Nordsee enthalten. „Obwohl ihre Wasserbecken nicht miteinander verbunden sind und die Umweltfaktoren unterschiedlich wirken, konnten wir eine beinahe synchrone Veränderung der Ökosysteme feststellen“, so Projektleiterin Alessandra Conversi.

In der Wissenschaft bislang weit verbreitet ist die Meinung, dass vom Menschen verursachte Eingriffe wie Fischfang oder Umweltverschmutzung die Hauptrolle spielen. „Wir hingegen sind aufgrund unserer Analyse davon überzeugt, dass die vor allem Ende der 19810er-Jahre aufgetretenen Veränderungen der Ökosysteme überwiegend von einem Temperatursprung verursacht wurden“, präzisiert die italienische Wissenschaftlerin.

Die Expertin vermutet, dass Folgen der arktischen Ozillation, also dem Luftdruckgegensatz der arktischen und mittleren Breitengrade in der nördlichen Hemishpäre, hinzugekommen sind. Während sich der Temperaturanstieg in den Meeren auf den Fortbestand bestimmter Fischarten und der gesamten Nahrungskette ausgewirkt hat, habe diese Oszillation das Strömungsverhalten von Atlantik und Pazifik sowie die Planktonbewegungen beeinflusst.

Drei bis fünf Grad Celsius wärmer

Die gewonnenen Erkenntnisse über die biologischen Zusammenhänge – falls durch weitere Analysen bestätigt – können zum Überdenken der wissenschaftlichen Meinung über pelagische Ökosysteme und deren klimatische Beeinflussung führen. Während die im beobachteten Zeitraum gemessene Durchschnittstemperatur weniger als ein Grad Celsius stieg, ist jetzt im fünften Assessment Report bis zum Jahre 2100 von ein Anstieg drei bis fünf Grad die Rede.

„Deshalb ist künftig mit immer häufiger auftretenden Regime Shifts zu rechnen“, befürchtet Conversi. Die Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit der britischen University of Plymouth erfolgt. Einzelheiten können in der Fachzeitschrift „Philosophical Transactions“ der Royal Society B unter dem Titel „Synchronous marine pelagic regime shifts in the Northern Hemisphere“ nachgelesen werden.

Quelle

pressetext 2015Harald Jung 2015

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