Amerikas Kohlekonzerne rutschen reihenweise in die Insolvenz
Das Sterben der US-Kohleindustrie schreitet voran: Mit Murray Energy ist nun der größte Kohlekonzern der USA und zugleich der achte seit zwölf Monate insolvent. Auch Präsident Trump kann den Niedergang mit seinen schmutzigen Tricks nicht aufhalten.
Eigentlich helfen sie sich gegenseitig, wo sie nur können. Robert Murray, der selbst ernannte König der Kohleindustrie, und US-Präsident Donald Trump, der selbst ernannte Fan der „sauberen Kohle“. All die Wahlkampfhilfen und Spenden, die Murray für seinen Freund sammelte, und all die Umwelt- und Gesundheitsgesetze, die Trump zum Schutz der Kohleindustrie strich, halfen am Ende nicht.
Murray Energy, dessen Gründer und Chef Robert Murray ist, meldete am Dienstagmorgen Insolvenz an. Gläubigerschutz-Verfahren heißt das in den USA, schlicht „Chapter 11“ genannt. 1,7 Milliarden US-Dollar Schulden kann der größte Kohlekonzern des Landes nicht mehr bezahlen. Es ist ein Niedergang mit jahrelanger Ansage und wahrlich nicht einzigartig.
Der langsame Abschied der Kohleindustrie
In den vergangenen 12 Monaten sind acht Kohleunternehmen in die Insolvenz gerutscht. Der arbeits- und kostenintensive Kohleabbau kann mit dem im großen Stil verfügbarem Fracking-Gas nicht mithalten, das kostengünstiger gefördert und flexibler in Kraftwerken eingesetzt wird. Zudem setzen auch große Energieversorger verstärkt auf Windparks und Solarkraftwerke, die vielerorts günstiger sind als alte Kohlemeiler weiter laufen zu lassen.
Bereits vor Jahren schlossen die ersten großen Kohlekraftwerke, trotz der zahlreichen Erleichterungen für Bergbaukonzerne und Kraftwerksbetreiber. US-Präsident Donald Trump drehte Umweltgesetze seines Vorgängers Barack Obama zurück: Er hob beispielsweise eine Wasserschutzrichtlinie für Kohleförderer auf, sagte den Clean Power Plan ab und stieg auch auf Druck der Kohleindustrie aus dem Pariser Klimaabkommen aus.
Kohle ist wirtschaftlich nicht mehr überlebensfähig
Genutzt hat diese Arbeit für die „großartige und saubere Kohle“, wie Trump den klimaschädlichsten aller fossilen Energieträger nennt, nicht. Und das war schon bei seinem Amtsantritt erkennbar. Denn der Umbruch im amerikanischen Energiemarkt ist längst wirtschaftlicher Natur.
Im vergangenen Jahr rechnete die New York Times vor, von 580 Kohlekraftwerken im Jahr 2010 waren 2018 nur noch 350 aktiv. Lieferte die Kohle vor zehn Jahren noch fast 50 Prozent des Stroms waren es gerade noch 28 Prozent, 2020 könnten es dann nur noch 22 sein. Der US-Kohleverbrauch erreichte den niedrigsten Wert seit 39 Jahren – und wird weiter sinken.
Quelle
Der Bericht wurde von
der Redaktion “energiezukunft“ (cw) 2019 verfasst – der Artikel darf nicht
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werden! | energiezukunft |
Heft 26 / Herbst 2019 | „Nachhaltige Lebensstile“ | Jetzt lesen | Download | (Grafiken: U.S. Energy Information Administration (EIA)