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pixabay.com | mp1746 | 600 Gramm Kohlendioxid pro Laib Brot kommen unschuldig daher, aber der weltweite Einsatz von Stickstoff-Dünger treibt den Klimawandel erheblich voran.

© pixabay.com | mp1746 | 600 Gramm Kohlendioxid pro Laib Brot kommen unschuldig daher, aber der weltweite Einsatz von Stickstoff-Dünger treibt den Klimawandel erheblich voran.

Brot: Der Dünger macht’s

Dank Berechnungen britischer Wissenschaftler haben Verbraucher künftig eine neue Maßzahl für die Entscheidung, ob sie ihr täglich Brot aus konventioneller oder doch lieber aus biologischer Landwirtschaft kaufen wollen.

In einer im Fachmagazin Nature Plants veröffentlichten Studie fanden die Forscher heraus, dass rund 40 Prozent der Treibhausgasbilanz eines Brotes aus konventioneller Landwirtschaft allein auf den Einsatz von Stickstoff-Dünger beim Anbau zurückgehen.

Für ihre Analyse haben die Wissenschaftler auf Grundlage realer Daten einer britischen Großbäckerei und eines Agrarunternehmens die Umweltauswirkungen eines 800-Gramm-Weizenbrotes untersucht. Das Ergebnis: Über die gesamte Produktions-, Verarbeitungs- und Lieferkette werden pro Brot etwa 600 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen. Die mit dem Stickstoff-Dünger verbundenen Emissionen machen dabei den größten Einzelposten aus. „Ursache hierfür ist der große Energieaufwand für die Herstellung des Düngers sowie das bei dessen Zersetzung im Boden frei werdende Lachgas„, erläuterte Liam Goucher von der Universität Sheffield, der die Studie leitete.

Schätzungen zufolge werden in der Landwirtschaft weltweit 60 Prozent der Pflanzen während der Anbauzeit gedüngt, um die Ernteerträge zu erhöhen. Jährlich landen so den Zahlen der Wissenschaftler zufolge etwa 100 Millionen Tonnen chemischer Dünger auf den Äckern. „Die Ergebnisse unserer Studie lenken die Aufmerksamkeit auf die wesentliche Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, sagte der Ko-Autor der Studie Peter Horton. „Wir brauchen Lösungen für den Grundkonflikt in einem Agrarsektor, der primär darauf abzielt, Geld zu machen, statt für eine nachhaltige und sichere Welternährung zu sorgen.“ Der Nahrungsmittelsektor ist für rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (em) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!   

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