Klimawandel? Noch nie gehört!
Was hierzulande zum Allgemeinwissen zählt, ist in anderen Teilen der Erde wenig bekannt: 40 Prozent aller Erwachsenen weltweit haben noch nie etwas vom Klimawandel gehört.
Das geht aus einer Studie hervor, die jetzt im Fachblatt Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Dazu wurden Daten aus 119 verschiedenen Ländern, die 2007 und 2008 vom Beratungsunternehmen Gallup erhoben wurden, von einem internationalen Forscherteam auswertet. Demnach wissen in Ländern wie Indien, Bangladesch, Ägypten und Nigeria rund zwei Drittel der Bevölkerung nichts über den Klimawandel. Entscheidend für das Klimawissen sind der Studie zufolge höhere Bildung, Zugang zu Medien und eigenes Engagement.
Laut den Studienautoren ist aber der Wissensmangel in den Entwicklungsländern besonders folgenschwer, denn diese Länder sind oft weitaus anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels. “Wenn du nicht weißt, dass du in Gefahr bist, dann bist du viel stärker in Gefahr, weil du nicht dich nicht darauf vorbereiten kannst“, sagte Anthony Leiserowitz, Leiter des Klimakommunikations-Projekts der Universität Yale, dem US-Magazin Time.
Gerade in Ländern des globalen Südens wie Sudan, Äthiopien, Mosambik oder Südafrika werden unterschiedliche Folgen des Klimawandels deutlich zutage treten. Dabei tragen die Menschen in ebenjenen Ländern nur wenig zur Erwärmung der Erde bei. Ihre Treibhausgasemissionen sind – von Südafrika abgesehen – im weltweiten Pro-Kopf-Vergleich gering.
Das Wissen in „westlich“ geprägten Ländern über den Klimawandel unterscheidet sich deutlich von den Entwicklungsländern: In Nordamerika, Europa und Japan sind laut Studie über 90 Prozent der Bevölkerung über den Klimawandel informiert.
