Bioenergie und Ökolandbau sind gut vereinbar
Nutzung von Energiepflanzen und Reststoffen liefert wichtigen Beitrag für die Energiewende. Die Bioenergie kann für mehr Vielfalt auf dem Acker sorgen und ist mit ökologisch nachhaltiger Landwirtschaft gut vereinbar. Das machen heute schon viele Bauern vor. Im Ökolandbau spielt Biogas bislang allerdings kaum eine Rolle. Das könnte sich aber künftig ändern, wenn die Vorteile von Biogas verstärkt wahrgenommen werden. Das geht aus einem heute in der Reihe Renews Kompakt veröffentlichten Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) mit dem Titel „Biogas und Ökolandbau“ hervor.
„Biobauern gehören zu den Pionieren der Erneuerbare-Energien-Branche und haben in den frühen Jahren die Biogasbranche geprägt. Unter den Vorzeichen eines durch die Erneuerbaren geprägten Energiesystems können Biogas und Ökolandbau wieder zueinander finden“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.
Der Ökolandbau mit seinen weiten Fruchtfolgen, zu denen auch Hülsenfrüchte gehören, ist von jeher ausgerichtet auf den Erhalt und Aufbau von Humus und Bodengesundheit. Dazu dienen zum Beispiel Pflanzen wie Kleegras und Luzerne, die als Rinderfutter Verwendung finden. Doch nicht alle Ökobetriebe halten Rinder und können diese Pflanzen als Futtermittel nutzen. Die Biogaserzeugung mit Hilfe von Kleegras ist hier eine interessante Alternative, die zum Beispiel Landwirt Eberhard Räder aus dem fränkischen Bastheim neben dem Einsatz von Schweinemist für seine Biogasanlage nutzt. „Durch die Verwertung der wertvollen Gärreste aus der Biogasanlage als organischem Dünger auf meinen Feldern konnte ich die Erträge im Ackerbau im Schnitt um 20 Prozent steigern“, sagt Räder.
Derzeit gibt es bundesweit schätzungsweise 180 Biogasanlagen, die von Betrieben des ökologischen Landbaus betrieben werden. Anders als bei konventionell wirtschaftenden Betrieben mit Biogasanlagen spielt der Mais als Energiepflanze für die Ökolandwirte nur eine recht geringe Rolle. Wichtiger sind hingegen Kleegras und Reststoffe wie Gülle und Mist, wie sie auch Biobauer Räder nutzt.
Quelle
Agentur für Erneuerbare Energien 2014