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Bremser der Bürgerenergiewende (Teil 1)

Diese Artikelserie wird Gegenreaktionen hervorrufen, in denen der Begriff vorkommt, der in den letzten Jahren in einigen Zeitungen in aggressiver Weise regelrecht inflationäre Verwendung  fand und die ganze, vielschichtige Branche vom kleinen Handwerker, bis zum Siliziumeinkäufer quer über einen Kamm schor: „Solarlobby“. Mit Verlaub: Es ist albern, in Anbetracht von 40.000  verloren gegangenen Arbeitsplätzen in 2 Jahren, tagtäglichen Insolvenzen, unzähligen EEG-Veränderungen in wenigen Jahren, dauerhaften medialen Angriffen gegen die Branche, stetigen Verschlechterungen der Rahmenbedingungen, sowie einem aktuellen Marktzusammenbruch von 50% von einer„ rein profitorientierten Solarlobby“ zu sprechen. Gastkommentar von Tina Ternus (Teil 1)

Wer jetzt in der deutschen Solarbranche geblieben ist, meint es ernst mit der Bürgerenergiewende! So auch ich. Als 8-jährige vom Grundschullehrer zum ersten Mal das Wort Atomkraftwerk gehört und 15, als es ans Netz ging, weiß ich sehr genau, warum ich mich vor mehr als 20 Jahren entschloss, nicht mehr nur ehrenamtlich, sondern auch beruflich am dezentralen, erneuerbaren Umbau der Energieversorgung mitzuwirken. Mein „Heimat-AKW“, kam 2011 kurz vor Fukushima zu trauriger Berühmtheit, als herauskam, dass der Betreiber e.on seine Kenntnisse über einen Mikroriss in einer Leitung des Primärkreislaufs – also in unmittelbarer Nähe des Reaktorkerns – der Bevölkerung ganze 10 Jahre verschwiegen hatte. Die Kinderkrebsrate ist in dieser Region erhöht und erreichte zeitweise einen Wert von 20% über dem bayrischen Durchschnitt.

Welt, Wirtschaftswoche, FAZ, Bild, Spiegel usw. werden trotz aller gegenteiligen Fakten weiterhin in gewohnter Weise undifferenzierte Artikel über die Solarbranche, angeblich so überhöhte Renditen von “EEG-Subventionsempfängern” oder explodierende Strompreise durch den Neuzubau von Solar- und Windanlagen verbreiten. Dieser Artikel zeigt die Hintergründe dazu auf.

Zunehmender Einfluss von Konzern-Lobbyismus

Am 10. September 2012 strahlte der WDR eine Sendung aus, die sich mit der zunehmenden Einflussnahme finanzstarker Lobbygruppen auf die Politik beschäftigt. „Die Einflüsterer – Wie Geld Politik macht“, hieß die Extrasendung im Rahmen des Monitor-Dossiers Lobbyismus, das 2006 begonnen wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass in Berlin über 5000 Lobbyisten und in Brüssel über 20.000 Lobbyisten täglich sowohl offen, als auch verdeckt Einfluss nehmen, ist das zweifelsohne ein Thema, das nicht an Aktualität verliert. Zu Beginn der Sendung heißt es: „Politik muss beeinflusst werden. Das ist nicht verwerflich, denn nur so können gute Entscheidungen entstehen, beim Streit über den besten Weg. Wenn aber das Geld darüber bestimmt, wer am Ende gehört wird, dann ist das der Ausverkauf der Demokratie.

Quelle

Autorin: Tina Ternus 2013 | http://pvbuero.deSozialisiert durch das Thema Energie seit der Kindheit. Physikingenieurin und Energiewirtin. Seit 23 Jahren in der Solarbranche und seit 30 Jahren ehrenamtlich aktiv für eine atomfreie Zukunft und den dezentralen, erneuerbaren Umbau unserer Energieversorgung. Tina Ternus ist Gründungsmitglied der Energieblogger  Tagesseminar bei der Solarpraxi:Die PV als Sündenbock: Erfolgreiche Kommunikation im aktuellen Streit um die Kosten der Photovoltaik (4.November 2013)Referentinnen: Dipl.-Ing. Tina Ternus | Antje Radcke Björn-Lars Kuhn 2013 ist einer der Inhaber der Proteus Solutions GbR und Redakteuer dieser Nachrichtenseite.Er ist zudem Gründungsmitglied der Energieblogger

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