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Grünes Licht für grünen Wasserstoff

Neue Bundesregierung gibt Startschuss für H2Global-Initiative

Der Einkauf und Vertrieb von CO2-neutralem Wasserstoff gilt als Schlüssel für die grüne Energiewende. Nachdem sich die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag dazu bereits positionierte, hat das BMWi nun H2Global auf den Weg gebracht.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) unter dem neuen Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck hat einen Zuwendungsbescheid über 900 Mio. Euro ausgestellt, mit dem die Bereitstellung von grünem Wasserstoff durch die H2Global-Stiftung gefördert werden soll. Die H2Global-Stiftung begrüßt das klare Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu grünem Wasserstoff. „Unser Ziel ist der Aufbau einer grünen Wasserstoffindustrie, die uns für die Zukunft Klimaneutralität bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit der Industrie und Wirtschaft sichert“, sagt Dr. Axel Wietfeld, Vorsitzender der H2Global-Stiftung und CEO der Uniper Hydrogen GmbH, anlässlich der Bekanntgabe des Zuwendungsbescheides.

Die Stiftung will den globalen Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Denn: Mit zunehmendem Energiebedarf steigt der Bedarf an grünem Wasserstoff. Bis 2030 wird der Stromverbrauch allein in Deutschland laut BMWi von 545 Terawattstunden (Stand 2020) auf 655 Terawattstunden zunehmen. „Umso wichtiger ist, dass wir jetzt ohne Verzögerungen grünen Wasserstoff und Derivate bereitstellen können – solange diese noch nicht in Deutschland oder Europa ausreichend und zu wettbewerbsfähigen Bedingungen hergestellt werden können“, sagt Wietfeld.

Das Förderprogramm H2Global wurde in den vergangenen Monaten im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung entwickelt. Die Idee: Als marktwirtschaftliches Instrument auktioniert ein Intermediär grünen Wasserstoff und Derivate zu einem möglichst günstigen Preis und verkauft diesen anschließend in Deutschland und Europa an den Höchstbietenden. Der Intermediär wird dabei durch das BMWi in Höhe des voraussichtlich anfallenden negativen Differenzbetrags bezuschusst. Denn: Die Produktionskosten für grünen Wasserstoff und Power-to-X-Produkte sind derzeit noch deutlich höher als für fossil-basierte Produkte.  

Entwickelt haben den Ansatz Timo Bollerhey, Geschäftsführer des Intermediärs HINT.CO GmbH, und Markus Exenberger, Vorstand der H2Global-Stiftung, gemeinsam mit einem interdisziplinären Expertenteam, unter maßgeblicher Beteiligung des BMWi. Unterstützt wurde die Entwicklung durch die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) in Kooperation mit der Privatwirtschaft und Verbänden, beispielsweise dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV). „Die globale Wasserstoffwirtschaft von morgen braucht bereits heute Planungs- und Investitionssicherheit. Genau darauf zielt das H2Global-Konzept ab“, erklärt Bollerhey. Wasserstoff wird laut Bollerhey in Zukunft eine zentrale Rolle spielen, die Industrie, die Energiewirtschaft und die Mobilität zu dekarbonisieren. Dafür benötigen Deutschland und Europa grünen Wasserstoff.

Exenberger: „Partnerschaften mit dem Ausland ebnen den Weg für eine ausreichende Versorgung mit grünem Wasserstoff. Der H2Global-Ansatz ermöglicht uns einen schnellen Markthochlauf.“ Bereits Ende 2024 kann mit den ersten Auslieferungen von Wasserstoffprodukten begonnen werden.

An der Stiftung beteiligt sind: Siemens Energy Global GmbH, Thyssenkrupp AG, VNG Handel&Vertrieb GmbH, Deutsche Bank AG, Salzgitter AG, Uniper SE, Hamburger Hafen und Logistik AG, Neuman & Esser Verw. U. Beteil. mbH, F. Laeisz GmbH, Viridi RE GmbH, Enertrag AG, Nordex SE, Green Enesys GmbH, MAN Energy Solutions SE, Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, Linde GmbH, AirProducts GmbH, Air Liquide S.A., Atmosfair gGmbH, FEV Europe GmbH, RAG Austria AG, Engie Deutschland GmbH, RWE AG. In den nächsten Monaten will die Stiftung weitere europäische Mitglieder gewinnen, um gemeinsam einen Beitrag zur Erreichung der europäischen Klimaziele zu leisten und die Energiewende voranzubringen.

Quelle

H2Global 2021

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