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bigstock | ssuaphoto | In Deutschland ist der Verkehr die größte Quelle für die gefährlichen Stickoxid-Emissionen. Mit der Einführung der blauen Umweltplakette soll damit jedoch Schluss sein.

© bigstock | ssuaphoto | In Deutschland ist der Verkehr die größte Quelle für die gefährlichen Stickoxid-Emissionen. Mit der Einführung der blauen Umweltplakette soll damit jedoch Schluss sein.

Blaue Umweltplakette sorgt für Wirbel

Rund 13 Millionen älteren Dieselfahrzeugen könnte schon bald ein striktes Fahrverbot in den Innenstädten drohen, da das Umweltministerium die Einführung einer neuen Plakette plant. Diese würde dann auch den Ausstoß von Stickoxiden berücksichtigen.

Auf einer Sonderkonferenz zum VW-Abgasskandal haben die Umweltminister aus Bund und Ländern einstimmig die Einführung einer blauen Umweltplakette und damit auch die Schaffung neuer Umweltzonen beschlossen. Die Abgasnorm Euro 6 schreibt für Pkws mit Dieselmotoren einen maximalen Stickoxid-Ausstoß von 80 mg/km vor. Nach Angaben der Bild am Sonntag wird diese zurzeit nur von etwa 500.000 Fahrzeugen erfüllt. Ungefähr 13 Millionen ältere Fahrzeuge weisen teilweise deutlich höhere Schadstoffwerte auf, wodurch ihnen ab 2017 ein Fahrverbot in der Innenstadt drohen könnte.

Mit der roten, gelben und grünen Plakette gibt es bereits ein breites Farbspektrum an unterschiedlichen Umweltkennzeichnungen. Allerdings soll die geplante blaue Plakette die viel zu hohen Stickoxid-Emissionen bekämpfen. Nicht alle sind von dem Vorschlag des Bundesumweltministeriums überzeugt. „Die Pläne sind vollkommen unausgegoren und mobilitätsfeindlich. Das Ergebnis wäre ein faktisches Einfahrtverbot für alle Dieselfahrzeuge. Das werde ich nicht akzeptieren“, äußert sich Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gegenüber der Bild am Sonntag. „Unser Ziel ist mehr Mobilität mit weniger Emissionen und nicht das Abschaffen der Mobilität“, schimpft Dobrindt weiter.

Eindämmung der Stickoxid-Emissionen

Bisherige Umweltplaketten hatten immerhin dafür gesorgt, dass Pkw ohne einen entsprechenden Partikelfilter nicht innerhalb der Umweltzonen der Städte fahren durften. Dabei wurden die Stickoxid-Emissionen noch nicht berücksichtigt. Allerdings ist gerade in Deutschland der Verkehr die größte Quelle für die gefährlichen Schadstoffe. In unterschiedlichen Städten hatte im vergangenen Jahr jede zweite Luftmessstation im Neun-Monats-Mittel den erlaubten Jahreswert von 40 Mikrogramm überschritten, obwohl eine erhöhte Stickoxidbelastung nachweislich krank machen kann.

Die blaue Plakette soll diese rechtliche Lücke nun schließen. Dieselfahrzeuge mit zu hohen Stickoxid-Emissionen werden dadurch aus den Umweltzonen ausgeschlossen. Noch in diesem Jahr könnte die Verordnung auch tatsächlich auf den Weg gebracht werden. Dafür muss sich das Bundesumweltministerium nun auch mit dem Verkehrsministerium abstimmen.

Quelle

energiezukunft.eu | jk 2016

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