Deutsche kaufen mehr reine Elektroautos als je zuvor
PwC-Analyse: Absatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen steigt Januar bis August weltweit / Neue Anreize für Elektroautos sorgen für hohe Zuwachsraten in China / Starkes Wachstum von Elektroautos und Plug-In-Hybriden in Deutschland.
Der Trend hin zur Elektromobilität in der Autobranche wächst dynamisch. Verglichen zum Vorjahreszeitraum stieg in den ersten acht Monaten 2017 der Absatz batteriebetriebener Elektroautos weltweit um 52 Prozent auf insgesamt 339.419 Fahrzeuge. Wie der internationale Trendbericht zu E-Mobilität von PwC Autofacts weiter ergab, erhöhten sich die Auslieferungen von Hybriden (ohne externe Lademöglichkeit) um 36 Prozent auf 541.526 Fahrzeuge. Der Absatz von Plug-In-Hybriden (mit externer Ladevorrichtung) legte um 21,2 Prozent auf 182.655 Fahrzeuge zu.
- „Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt hat gezeigt, dass E-Mobilität sich mittel- bis langfristig zum neuen Branchenstandard entwickeln könnte. Nahezu alle Hersteller weltweit fokussieren sich mittlerweile auf dieses Thema und haben auf der Leitmesse innovative Elektro- oder Hybridmodelle sowie neue Technologien präsentiert.“ Felix Kuhnert, Partner und Global Automotive Leader bei PwC
Plug-In-Hybride in Europa gefragt
In Europa legten die Registrierungen von Elektrofahrzeugen von Januar bis August um 53,6 Prozent auf 287.231 Einheiten zu. Nach einem schwachen Jahresauftakt zog der Absatz von Plug-In-Hybriden im Juni erneut an und stieg im Vergleichszeitraum um 49,5 Prozent auf 45.734 Fahrzeuge. Hybrid-Fahrzeuge verzeichneten ein Auslieferungsplus von 55,7 Prozent auf 199.283. Der Absatz von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen wuchs um 48,9 Prozent auf 42.214 Autos.
China bleibt der mit Abstand größte Absatzmarkt für batteriebetriebene Elektroautos weltweit. Allein im August schnellte der Absatz auch angesichts der von der Regierung angestrebten Elektroautoregulierung um 96,7 Prozent auf 43.847 Fahrzeuge hoch. In den ersten acht Monaten kletterte der Absatz dieser Modelle um 69,2 Prozent auf 209.885 Fahrzeuge. Hingegen reduzierten sich die Auslieferungen von Plug-In-Hybriden in dem Zeitraum um 6,1 Prozent auf 53.139 Fahrzeuge. „Die Regulierung in China basiert auf einem intelligenten Quoten- und Punktesystem – anders als es in der EU umgesetzt wird“, erläutert Christoph Stürmer, Global Lead Analyst bei PwC Autofacts.
„Unternehmen können Punkte durch die Produktion von Elektroautos erwerben und handeln – bis 2019 müssen sie aber alle ihr Ziel erreicht haben: die Anzahl der gesammelten Punkte muss zehn Prozent der pro Unternehmen produzierten Autos entsprechen, bis 2020 müssen es 12 Prozent sein. „Ein sehr intelligentes System, das den Staat entlastet und einen echten Marktpreis für die Emissionsfreiheit von Fahrzeugen innerhalb der Branche etabliert.“
In den USA weisen Plug-In-Hybride mit einem Plus von 35,4 Prozent auf 57.920 Einheiten weiter den höchsten Absatzzuwachs der Vergleichsmodelle für die ersten acht Monate aus. Das größte Segment bildet hier nach wie vor der klassische Hybrid mit 241.653 Fahrzeugen und einem Zuwachs von 6,8 Prozent.
Der Markt in Deutschland regt sich
In Deutschland wurden in den ersten acht Monaten in allen Segmenten zwei- bis dreistellige Zuwachsraten beim Absatz verbucht. Mit einem Plus von 132,6 Prozent auf 13.690 Fahrzeuge legten die Kundenauslieferungen von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen am stärksten zu. Der Absatz von Plug-In-Hybriden stieg um 116,9 Prozent auf 17.298 Fahrzeuge, Hybride verzeichneten ein Plus von 69,6 Prozent auf 34.134 Einheiten.
„Der Absatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen wird auch in Deutschland weiter zunehmen“, prognostiziert Stürmer. „Angesichts der Dieselkrise und der Umweltprämie beginnen viele Autofahrer – aber insbesondere auch Unternehmen -umzudenken und sich zunehmend für alternative Antriebsmodelle zu interessieren.“
Der PwC Autofacts-Trendbericht zu E-Mobilität wird quartalsweise veröffentlicht. Die nächste Ausgabe erscheint zum Abschluss des vierten Quartals 2017.