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vello.bike | Das Bike+ kann Bewegungs- und Bremsenergie angeblich in Strom umwandeln.

© vello.bike | Das Bike+ kann Bewegungs- und Bremsenergie angeblich in Strom umwandeln.

Faltbares Elektro-Fahrrad lädt sich selbst auf

Österreichisches Start-up-Unternehmen will Bike+ im Frühjahr 2017 auf den Markt bringen.

 Ein in Wien beheimatetes Start-up namens Vello sammelt derzeit mit dem ersten selbstladenden elekt­risch betriebenen Faltrad der Welt auf der Crowdfunding­Plattform Kickstarter erfolg­reich Geld. Fast eine Viertel­million Euro haben die Öster­reicher zusammengetragen. Die Technik des sehr kompak­ten, sehr leichten und zudem dank Rekuperation selbstla­denden Faltrads scheint zu überzeugen.

Selbstladend klingt nach Perpetuum mobile, doch ganz so hochtrabend ist die Technik dann doch nicht. Das Bike+ verfügt über das in der Autoindustrie schon variantenreich eingesetzte Energierückgewinnungssystem K.E.R.S. (Kinetic Energy Recovery System). Hier wird Bewegungs- und Bremsenergie in elektrischen Strom umgewandelt, der dann, gespeichert in einer Batterie, zum Vortrieb genutzt werden kann.

Alles für den elektrischen Antrieb Notwendige wurde in eine Radnabeneinheit im Hinterrad komprimiert. Neben dem 250-Watt-E-Motor stecken hier außerdem die 160-Wh-Batterie sowie die Regelelektronik. Dieser von der italienischen Firma Zehus entwickelte und vor zwei Jahre zur Serienreife gebrachte Antrieb ist nicht nur besonders kompakt, sondern wiegt mit knapp über drei Kilogramm auch besonders wenig. Während klassische Pedelecs meist über 20 Kilogramm schwer sind, soll das Bike+ in der leichtesten Variante lediglich elf Kilo auf die Waage bringen.

Allerdings sind angesichts der sehr kompakten Technik keine Reichweitenrekorde angesagt. Im sogenannten Turbo-Modus, der maximale Unterstützung bis 25 Stundenkilometer durch den E-Antrieb gewährleistet, soll das Bike+ Reichweiten von 30 bis 50 Kilometern ermöglichen. Für den Einsatz als Klapprad, das vor allem als Ergänzung fürs multimodale Pendeln gedacht ist, ein sicherlich ausreichendes Reichweitenfenster.

Wer auf elektrische Unterstützung verzichtet, soll das Fahrrad aber auch ganz normal und dabei deutlich müheloser als herkömmliche Pedelecs fahren können. Zudem gibt es einen Auflade-Fahrmodus, der laut Vello sogar ein vollständiges Laden der Batterie allein während der Fahrt ermöglichen könnte. Praktisch wird das aber selten der Fall sein, denn eigentlich kann man die Rekuperation nur bei Bergabfahrten sinnvoll nutzen. Im Fahrradalltag wird man dank der K.E.R.S.-Technik letztlich die Batterie des Vello Bike+ seltener ans Ladegerät anschließen müssen, weil auch während der Fahrt geladen wird.

Zu den weiteren Besonderheiten des Bike+ gehören kleine im Rahmen integrierte LED-Leuchten, mit denen das Klapprad über eine entsprechend fest-installierte und zugleich sehr dezente Lichtanlage verfügt. Zudem kann man ein Smartphone per Bluetooth mit der Antriebseinheit verbinden und mithilfe einer entsprechenden App dieses als Bordcomputeranzeige nutzen, um sich über Geschwindigkeit oder elektrische Reichweite zu informieren.

Noch bis zum 7. November kann man auf Kickstarter das Projekt finanziell unterstützen und sich damit ein Bike+ zum Vorzugspreis sichern. 2.600 Euro soll zum offiziellen Marktstart im Frühjahr 2017 die Basisversion kosten, auf Kickstarter kann man sich dieses derzeit noch für 1.600 Euro reservieren. Es gibt auch eine Highend-Variante mit Titanium-Rahmen, Scheibenbremse und Carbon-Riemenantrieb, die derzeit für rund 3.000 Euro zu haben ist und später fast 4.000 Euro kosten soll. (spx)

Quelle

Badisches Tagblatt 29.10.2016 – (spx)

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