Auch in Ostasien hat Kohle keine Zukunft
Neue Regierungen in Südkorea und Taiwan treiben die Energiewende voran. Das Nachsehen hat Australien, das seine Kohleexporte weiter erhöhen will. Aus Chiang Mai (Thailand) Christian Mihatsch
8,7 Prozent. Mit dieser Rate werden die Kohleimporte von Japan, Südkorea und Taiwan in den nächsten fünf Jahren wachsen. Das erwartet zumindest der Chefökonom von Australiens Regierung und prophezeit der Kohleindustrie seines Landes gute Geschäfte. Dabei scheint er aber übersehen zu haben, dass Taiwan und Südkorea soeben in die Energiewende eingestiegen sind und in Japan die Kohleimporte sinken.
Lange galten Japan, Südkorea und Taiwan als Kohle- und Atomstrom-verliebt. In Südkorea und Taiwan setzen neue Regierungen aber nun auf Gas sowie Wind und Sonne. Japans Regierung hat ihre Position noch nicht geändert, aber auch dort finden sich keine Geldgeber für Kohleblöcke mehr. Der US-Thinktank Institute for Energy Economics and Financial Analysis (Ieefa) kommt daher zum Schluss, dass die Kohleimporte der drei als „JKT“ bekannten Länder jährlich um zwei Prozent sinken werden.
Am weitesten fortgeschritten sind die Pläne für die Energiewende in Taiwan. Die neue Präsidentin Tsai Ing-wen von der Democratic Progressive Party will bis zum Jahr 2025 aus der Atomenergie aussteigen und gleichzeitig die Kohleverstromung deutlich zurückfahren. Zum Ausgleich sollen mehr Gaskraftwerke zum Einsatz kommen und die erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden.
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(Foto: Kutrain/Wikimedia Commons)
Quelle
Der Hintergrund wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Christian Mihatsch) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!