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China baut weltgrößtes AKW weiter

China hat die Bauarbeiten am weltweit größten Atomkraftwerk wieder aufgenommen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, ist bereits im Dezember mit dem Weiterbau begonnen worden. Dies hatte das staatliche China Internet Information Center am Wochenende gemeldet. In der Shidao-Bucht am Gelben Meer entsteht demnach nahe Rongcheng das „erste kommerzielle Projekt der Atomtechnologie der vierten Generation“.

Die China Huaneng Group will hier im Endausbau 6.600 Megawatt Leistung ans Netz schalten, der erste Strom soll 2017 eingespeist werden.

China hatte nach der Reaktorkatastrohe von Fukushima einen Baustopp über alle seine Atomkraftwerke verhängt, diesen aber im vergangenen Oktober für eine „kleine Anzahl“ in Küstennähe wieder aufgehoben. In der Shidao-Bucht war kurz vor Fukushima 2011 mit dem Bau begonnen worden. Insgesamt sollen drei Milliarden Yuan investiert werden – 368 Millionen Euro, also wenig im Vergleich zu europäischen Projekten

In einem Bericht betonte der staatliche Sender China Radio International, dass die Atomanlage ausschließlich von chinesischen Wissenschaftlern entworfen und entwickelt worden sei. Zurzeit betreibt China 15 Atomreaktoren und will wegen des schnell wachsenden Energiebedarfs die Atomkraft weiter ausbauen.

Für 2013 sagt die chinesische Akademie der Sozialwissenschaften voraus, dass die Wirtschaft des Landes um mehr als acht Prozent wachsen wird. Wirtschaftliche Entwicklung ist weltweit immer noch gleichbedeutend mit wachsendem Energieverbrauch – und somit im Normalfall mit einem Anstieg der Treibhausgasemissionen.

China ist weltgrößter Produzent von Treibhausgasen – noch vor den USA. Zwar leben in China viermal so viel Menschen wie in den Vereinigten Staaten, aber auch der chinesische Pro-Kopf-Ausstoß ist viel zu hoch: Er hat inzwischen das Niveau Europas erreicht

Die Regierung in Peking hat zwar das Problem erkannt und will die Emissionen begrenzen, setzt aber offenbar weniger auf Effizienz und erneuerbare Energien, sondern auf Risikotechnologien wie die Atomkraft.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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