Elektroautos – Elektromobilität muss erlebbar sein um Erfolg zu haben
Neue Studie des CAR der Uni Duisburg-Essen zeigt, dass die Kaufbereitschaft trotz anfänglicher Skepsis nach ausgiebiger Testfahrt signifikant steigt.
Zu teuer, zu langsam, zu wenig Reichweite, nicht alltagstauglich, zu defektanfällig, technisch nicht ausgereift und so weiter und so fort. Das alles sind landläufig gängige Argumente gegen in jeglicher Form elektrifizierte Fahrzeuge, besonders aber gegenüber batterieelektrischen Autos. Die Versuche der Bundesregierung mit Modellregionen und Forschungssubventionen die Elektromobilität attraktiver zu machen und ins tägliche Straßenbild zu integrieren haben bislang jedoch nicht gefruchtet.
Ferdinand Dudenhöffer des Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen verwundert das nach seiner zuletzt durchgeführten Studie nicht. In dieser wurden knapp 230 Leute befragt was sie von elektrifizierten Autos hielten, und das vor und nachdem sie die Gelegenheit hatten solche Fahrzeuge (darunter Elektroautos wie der Smart ED und der Nissan Leaf, zudem Hybridautos wie der Toyota Prius Plug-In Hybrid und das Range-Extender Model Opel Ampera) selbst ausgiebig zu testen.
Vor dem Test hat die Skepsis, wie kaum anders zu erwarten, überwogen. Überraschend war jedoch, dass die Kaufbereitschaft nach dem eigenen Erfahren signifikant angestiegen ist. Lediglich die Preise der aktuell erhältlichen Fahrzeuge seien immer noch deutlich zu hoch, obwohl die Konsumenten bereit sind mehrere tausend Euro Aufschlag zu bezahlen.
Dudenhöffer sieht zu diesem Effekt Parallelen zum enorm erfolgreichen iPhone von Apple. 2006 sei es nahezu undenkbar gewesen ein Handy zum Zehnfachen des Preises eines Normalgerätes zu verkaufen, zumindest sah das die Marktforschung so. Dann kam Steve Jobs und vermarktete das iPhone als etwas Visionäres, Unvergleichbares noch nie Dagewesenes, als ein Erlebnis der besonderen Art. Und obwohl es sich auch „nur“ um ein Mobilfunktelefon/Smartphone handelte, war und ist der Erfolg bis heute durchschlagend.
Dudenhöffer sieht im Elektroauto selbst also das Geheimnis für den Erfolg. „Sexy“ muss es sein, dann spielt der Preis nur noch eine untergeordnete Rolle. Bestes Beispiel dürfte hierfür der Tesla Roadster sein. Der kostet immerhin schlanke 100.000 € und hat sich verkauft wie geschnitten Brot.
Das Ergebnis der Studie lässt sich im Großen und Ganzen also so zusammenfassen: Alleine durch die Aufklärung via medienwirksamer Leuchtturmprojekte lässt sich die Akzeptanz der Elektromobilität in der Bevölkerung nicht fördern. Vielmehr muss sie für den Konsumenten mittels spannender Produkte, unkompliziert und unverbindlich greifbar und erlebbar gemacht werden.
Quelle
www.greenmotorsblog.de 2012