Das Bündnis Ende Gelände besetzten die Tagebaue Jänschwalde-Ost, Welzow-Süd und Vereinigtes Schleenhain sowie drei Kohlebahnen. Damit protestieren sie gegen die unzureichende Klimapolitik der Regierung, fordern den sofortigen Kohleausstieg und kritisieren das auf Wachstum ausgelegte fossile Wirtschaftssystem.
„Wir sind zufrieden mit der erfolgreichen Aktion und glücklich, dass wir heute ein so starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit setzen konnten. 4000 Klimaaktivisten und Aktivistinnen haben heute gemeinsam Kohleinfrastruktur blockiert„, zieht Bündnissprecherin Nike Mahlhaus ein positives Fazit der Aktion und kommentiert: „Wenn politisch Verantwortliche dabei versagen, das Klima und unsere Lebensgrundlagen zu schützen, dann setzen wir den Kohleausstieg selbst um.“
„2019 war das Jahr der Klimabewegung, aber ein verlorenes Jahr für die Klimagerechtigkeit. Wir müssen jetzt handeln, denn die Klimakrise stellt unsere Zukunft radikal in Frage. Deshalb reagieren wir heute mit radikalem Protest.“, sagt Johnny Parks, Sprecher von Ende Gelände.
Ein Bündnis aus Fridays for Future und Umweltverbänden wie dem BUND, Greenpeace Regio Ost und PowerShift hatte solidarisch vor dem Kraftwerk Jänschwalde demonstriert. Kohleverstromung macht noch immer einen großen Teil der deutschen CO2-Emissionen aus. Ende Gelände ist ein Protestbündnis, das seit 2015 Aktionen zivilen Ungehorsams in den Kohlerevieren im Rheinland, in der Lausitz und dem Leipziger Revier organisiert.
„Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nächste Woche will die Bundesregierung ein Kohleausstiegsgesetz verabschieden, mit dem sie die 1,5 Grad Grenze aufgibt – wir nicht! Wir schauen nicht hilflos zu, wie Politik und Konzerne unsere Zukunft zerstören. Unser heutiger Protest an den Orten der Zerstörung ist ein klares Zeichen für Klimagerechtigkeit und einen ökologischen und gerechten Systemwandel“, bekräftigt Nike Mahlhaus, Pressesprecherin von Ende Gelände.
Carla Reemtsma von Fridays for Future ergänzt: „Nachdem wir gestern an über 500 Orten in Deutschland für Klimagerechtigkeit gestreikt haben, demonstrieren wir heute zusammen mit Ende Gelände in der Lausitz für einen schnellen Kohleausstieg. Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist vielfältig, entschlossen und ungehorsam. Wir sagen: Raus aus der Kohle, rein in die Zukunft!“
Ende Gelände hat in den letzten Jahren mehrfach mit tausenden Menschen Kohleinfrastruktur im Rheinland und in der Lausitz blockiert. Das Aktionsbündnis fordert den sofortigen Kohleausstieg und weltweite Klimagerechtigkeit. Über 6000 Aktivist*innen besetzten im vergangenen Sommer zentrale Knotenpunkte des Rheinischen Braunkohlereviers – unter anderem stand die Schienenzufuhr zum Kraftwerk Neurath, Deutschlands größtem Kohle-Kraftwerk, für fast 48 Stunden still. An den Aktionen von Ende Gelände beteiligen sich Menschen aus ganz Europa.
Quelle
ENDE GELÄNDE 2019