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© Sonnenseite

Es ist so warm wie nie seit 1400 Jahren

Besonderen Wert legten die 78 Forscher auf die regionalen Differenzen in den Temperaturen.

Klimaskeptiker argumentieren gerne mit dem Hinweis, dass es über die Jahrhunderte immer wieder Schwankungen in den Temperaturen gegeben habe, die auf natürliche Faktoren wie die Sonnenaktivität zurückzuführen seien. Die globale Erderwärmung sei ein ganz normales Phänomen.

Dem halten nun 78 Forscher mit einer Studie im Fachmagazin Nature Geoscience entgegen: So warm wie am Ende des 20. Jahrhunderts war es global seit fast  1.400 Jahren nicht mehr, schreiben sie.

In den vergangenen 2000 Jahren habe sich die Erdatmosphäre bis 1900 stetig abgekühlt und seither wieder stark aufgewärmt – mit den drei Spitzen-Dekaden von 1971 bis 2000.

Klimaskeptiker führen oft eine angeblich weltweite Mittelalterliche Wärmeperiode“ zwischen dem 10. und 14. Jahrhundert oder die folgenden „Kleine Eiszeit“ als Beleg für die starke natürliche Temperaturschwankungen an. Doch die Forscher konnten keine Belege dafür finden: „Es gab keine weltweit synchronen, jahrzehntelangen Wärme- oder Kälte-Perioden, die eine globale Mittelalterliche Warmzeit oder Kleine Eiszeit definieren.“ Es habe sich wohl allenfalls um regionale Phänome gehandelt.

Aber wie konnten die Forscher auf die jährlichen Temperaturen für die Zeit vor dem 17. Jahrhundert schließen, als es noch keine Thermometer un keine Wetteraufzeichnungen gab? Die Wissenschaftler sammelten über 500 natürliche „Belege“, die Auskunft über die Temperaturen früherer Jahrhunderte geben – etwa durch Baumringe, Korallen, Eisbohrkerne und Pollen. Und zwar nicht nur für Europa, sondern weltweit (nur die Daten für Afrika kamen etwas kurz).

Besonderen Wert legten die Forscher auf die regionalen Differenzen in den Temperaturen – die oftmals größeren Einfluss auf Ökosysteme und Gesellschaften haben als die Jahres-Durchschnittstemperaturen. So habe sich die nördliche Erdhalbkugel doppelt so schnell erwärmt wie die südliche – wohl wegen der größeren Landmasse, die sich schneller erwärmt als Wasser, vermuten die Autoren der Studie.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2013

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